MOMO

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Wertung: ø 4.5 von 5
2 Rezensionen
-In alten, alten Zeiten, als die Menschen noch in ganz anderen Sprachen redeten, gab es in den warmen Ländern große und prächtige Städte.-
Erstes Kapitel: Eine große Stadt und ein kleines Mädchen
Zyklus/Band -
Autor Michael Ende
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1973
Verlag Thienemann
ISBN 3-522-11940-1
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 268
Probekapitel -
Worum's geht:
Das kleine Mädchen Momo lebt in einem alten Amphitheater und erhält häufig Besuch von ihren Freunden, denen sie durch ihre Gabe, gut Zuhören zu können, oft weiterhelfen kann. Mit den anderen Kindern der Gegend und ihren beiden besten Freunden, Beppo Straßenkehrer und Gigi Fremdenführer, lebt sie sorglos in den Tag hinein, doch auf die große Stadt kommt leise und schleichend eine Gefahr zu: Die grauen Herren überreden immer mehr Leute zum Zeit sparen, und plötzlich haben Momos Freunde keine Zeit mehr für sie. Niemand scheint zu bemerken, was wirklich mit der gesparten Zeit geschieht und wie sich die Welt durch die grauen Herren verändert, doch Momo kann und will ihre Freunde retten. Allerdings sind auch die grauen Herren schon auf das außergewöhnliche Mädchen aufmerksam geworden...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Großstadtmärchen besticht durch die schönen und treffenden Charakterzeichnungen von Michael Ende: seine Bilder sind immer absolut gut vorstellbar, und man bemerkt bei jedem Wort, daß er das Schreiben im Sinne seines Vaters, eines Malers, gelernt hat. Für alle Hauptpersonen gibt es in sich geschlossene, einzelne Handlungsstränge, und keinem von ihnen fehlt es an Spannung, hintergründigem Humor und Ideenreichtum.
Dennoch ist es bei Momo noch mehr als bei Endes anderen Werken die Botschaft, die er vermitteln will, die das Herz des Buches ausmacht. Die Kritik an der Moderne, wo "Kinder" durch die Maßnahmen zur Zeitplanung und Zeitsparung zu "Erwachsenen" werden, spricht genau die Themen an, die Ende wohl am Herzen lagen: Durch die immer wieder auftauchende Verknüpfung mit dem Geschichtenerzählen wird deutlich, daß eine Erlösung nur sowohl in der Fiktion als auch in der wirklichen Welt geschehen kann. Diese Queste zu erfüllen liegt an Momo, denn sie ist in diesem Buch die einzige, die nicht zu einer Ausgeburt urbaner und verfremdender Lebensauffassung wird.
Trotz dieser tiefgründigen Thematik erzählt Ende mit all seinem Können trotzdem einfach eine vordergründig gut unterhaltende Geschichte, deren tieferer Sinn nebenbei mitschwingt, und bei der sich weder Kinder noch Erwachsene irgendwann langweilen werden.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Fazit: Tiefgründige Reflexionen zum Thema Zeit, die einfach so zur wunderbaren Geschichte mitgeliefert werden.



weitere Rezensionen:

Momo:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Als ich begann, das Buch zu lesen, war ich eher skeptisch. Ich hatte soeben Die unendliche Geschichte verschlungen und hielt es für unmöglich, dass Momo ebenso gut sein konnte. Doch ich täuschte mich.
Das merkte ich schon nach den ersten paar Seiten. Denn Ende redet nicht um den heißen Brei herum, und ehe man sich's versieht, wurde man schon in die Welt Momos hineingezogen. Nach der Einleitung des Buches beschreibt Ende einige Seiten lang, wie die Kinder spielen. Einigen, die das Buch lesen, kommt das vielleicht komisch vor, vor allem weil diese Seiten für den eigentlichen Ablauf der Geschichte belanglos sind. Trotzdem rate ich: Keinesfalls weglegen! (Mich haben diese Seiten keinesfalls gestört, aber ich kenne jemanden, der deshalb aufgehört hat zu lesen, was ich sehr schade finde.) Diese Stelle dient dazu, dass man die Charaktere der Geschichte besser kennen lernt.
Sprachlich ist das Buch, wie jedes Buch von Ende, wirklich gut. Der Autor trifft immer den richtigen Ton, egal was für eine Szene er beschreiben will, sodass es leicht fällt, sich alles bildlich vorzustellen.
Die Geschichte ist sehr spannend und äußerst tiefsinnig. Ende hat das Thema "Zeit" auf eine neue Art und Weise interpretiert. Die Vorstellung, dass Zeit gestohlen werden kann, scheint völlig absurd, doch wenn Ende erzählt, wie das vor sich geht, scheint es einem vollkommen logisch. Ansonsten hat die Geschichte sehr viel mit inneren Werten und Oberflächlichkeit zu tun. Es wirkt erschreckend realistisch, wie die Menschen immer gefühlloser und "roboterartiger" werden, erst die Erwachsenen, dann aber auch die Kinder, Momo ausgenommen.
Auch die Charaktere sind durchwegs gelungen. Es ist unglaublich, wie schnell man Momo und ihre engsten Freunde, z.B. Jakob, ins Herz schließt. Sie wirken sehr menschlich.
Im harten Gegensatz stehen die "grauen Herren". Selten haben mir böse Charaktere so imponiert wie die in diesem Buch. Denn die grauen Herren sind Furcht einflössend und sehr unheimlich, obwohl sie nicht morden, nicht schlagen und auch sonst keine Gewalt anwenden. Ich fand das sehr beeindruckend.
(rezensiert von: Zuckerpferdchen)

Fazit:
Unbedingt lesen!!

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