WORLD WITHOUT END
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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-The drama unfolding in the field below seemed so improbable that it could have been nothing more than two groups of players preparing a performance - the duel that would bring down the curtain on the first act.-
One
Zyklus/Band Moontide and Magic Rise (1)
Autor Sean Russell
Übersetzung Welt ohne Ende
Erscheinungsjahr 1994
Verlag DAW
ISBN 0-88677-624-4
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 606
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Zeit der Magier ist vorbei und all ihre Geheimnisse sind mit ihnen verloren gegangen. Manche glauben sogar, dass sie ihre letzten Jahre dazu genutzt haben sollen, all ihre Spuren aus den Seiten der Geschichte zu vernichten, um sicher zu gehen, dass ihre Magie nie wieder benutzt wird. Es ist der Beginn einer neuen Ära, ein Zeitalter der Wissenschaft und der Entdeckungen, und Tristam Flattery ist einer der vielversprechendsten jungen Wissenschaftler.
Aber als Tristam an den königlichen Hof von Farrland gerufen wird, um eine geheimnisvolle Pflanze wieder zum Blühen zu bringen - eine Pflanze, ohne die, so wird ihm gesagt, der König bald sterben wird - erkennt er schnell, dass er direkt zwischen die Fronten eines politschen Konfliktes geraten ist, der seit Generationen herrscht. Tristam muss sich seinem Schicksal stellen, das ihn zum Ende der bekannten Welt führt - auf eine Reise, die mehr mit Magie zu tun hat als mit Wissenschaft...

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Wer aufgrund der Inhaltsangabe ein Übermaß an Magie oder magischen Elementen erwartet, wird wohl bitterlich enttäuscht werden. Die Welt, von der Sean Russel hier schreibt, hat wenig mit den allgemein bekannten "magischen" Ländern anderer Bücher gemein: Die Vernunft und die Wissenschaft gelten als höchste Instanz, Wissenschaftler haben die Magier ersetzt und es werden Entdeckungsfahrten rund um den Globus gemacht um neue Länder und Spezies zu entdecken. Ganz offensichtlich bedient sich Russel dabei an unserer eigenen Geschichte: Farr gleicht in fast allen Einzelheiten Großbritannien im 18. Jahrhundert, angefangen von der sozialen Struktur bis hin zu den großen Entdeckungen dieser Tage, so z.B. taucht der automatische Webstuhl ganz nebenbei mit auf. Und selbst der Dauerkonflikt mit anderen Ländern wie z.B. Frankreich wird adoptiert, hier heißt das Land dann "Entonne" und man spricht zufällig eine Sprache, die für unsereins unter den Begriff "französisch" fallen dürfte. Daher hatte ich zwischendurch oft das Gefühl, einen historischen Roman und kein Fantasy-Buch zu lesen. Man kann Russel jedenfalls nicht vorwerfen, dass seine Welt daher "platt" sei. Nach und nach wird ein sehr differenziertes Bild der Welt gezeigt, das nicht nur die Vorteile der großen Entdeckungen, sondern auch die Nachteile - Arbeitslosigkeit und Umweltverschmutzung - zeigt. Und auch Russels Schreibstil passt sich dem "alten England" an, er kopiert perfekt den Stil des 18.Jahrhunderts. Man hat also wirklich das Gefühl, man stehe am Beginn der Industrialisierung, zwar nicht in England, sondern in Farr, was aber bis auf die Ortsnamen keine großen Unterschiede aufweist.
Auch die Handlung präsentiert sich weniger fantastischer, als zunächst erwartet. Die erste Hälfte spielt noch am Hofe des Königs bzw. in Farr selbst. Die Hofintrigen und der Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz der Hauptperson stehen noch im Vordergrund, Magie wird wenn überhaupt nur sehr am Rande angesprochen. Der zweite Teil - die Reise ans Ende der bekannten Welt - präsentiert sich auch nicht sonderlich anders. Zwar verstärken sich jetzt die merkwürdigen Ereignisse und der Autor lässt mehr oder weniger Andeutungen fallen, was aber bei weitem nicht ausreicht, ein klares Bild zu erzeugen, wo das ganze denn nun hinführen soll. Genauso wie Tristam wird auch der Leser das ganze Buch über im Unklaren gelassen, worauf alles nun hinausläuft. Auf Seite 600 ist man in Bezug auf Magie nicht sehr viel weiter als auf Seite 1, nicht gerade ein guter Schnitt.
Ich kann zwar nicht gerade behaupten, dass mich die Handlung gefesselt hat, aber immerhin passiert immer genug, um weiterzulesen. Das aber auch nur, weil man bis zum Ende nicht eindeutig weiß, wer denn nun auf wessen Seite steht und ob derjenige zu den Guten oder den Böse gehört. Zwar erkennt man die konkurrierenden Parteien untereinander, aber weder Tristam noch der Leser erfährt mehr als nötig über deren Absichten. Und da darf man sich nicht zu sicher sein, ob es auch wirklich stimmt, was einem da erzählt wird.
Bleibt einem nur zu hoffen, dass der zweite Teil die Andeutungen des ersten umsetzt und uns ein bißchen mehr Magie präsentiert.
(rezensiert von: Sam)

Zur englischen Ausgabe: nicht gerade das einfachste Englisch, da die Sprache sich am "veralteten" Englisch orientiert und so viele Ausdrücke und Begriffe nicht mehr im allgemeinen Sprachgebrauch vorkommen. Geübte Leser werden sich dennoch zurechtfinden, allen anderen wird die deutsche Ausgabe empfohlen.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Etwas langamtiges Intrigenspiel, das nicht so recht weiß, wo es hinwill. Wer Magie sucht, wird hier enttäuscht werden.


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