DAS SCHLAFENDE SCHWERT - KÖNIG ARTUS, EXCALIBUR UND ICH

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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-Bevor es passierte, bevor die Welt um mich herum dunkel wurde, habe ich immer gelesen. Dann habe ich es mit der Blindenschrift probiert und ich werde immer besser, aber auf diese Art geht Lesen schrecklich langsam. Also höre ich lieber meine Kassetten.-
Vorher
Zyklus/Band -
Autor Michael Morpurgo
Original The sleeping sword
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2003 (neu: 2006)
Verlag Arena
ISBN 3-401-02379-9
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 111
Probekapitel -
Worum's geht:
Bun ist mit zehn Jahren durch einen Badeunfall erblindet. Obwohl er tapfer versucht, mit dem Verlust seiner Sehkraft zurecht zu kommen, leidet er darunter, daß er sich nicht mehr so frei bewegen kann wie früher. Bun kann sich die Farben nicht mehr richtig vorstellen und auch die Gesichter der Leute nicht. Alle Menschen sind nur noch Stimmen für ihn. Deshalb denkt er sich Geschichten aus, in seiner Phantasie kann er sein, wer und wie er will. Seine erste Geschichte spricht er auf Band. Sie heißt Das schlafende Schwert und handelt von dem zehnjährigen Jungen Bun, der durch einen Badeunfall erblindet. Als seine Mutter ihn losschickt, den Vater, der den Kartoffelacker umpflügt, zum Tee zu rufen, stürzt er in ein Erdloch. Nach Buns Rettung schaut sich sein Vater das Loch näher an und findet ein altes Schwert. In der darauffolgenden Nacht träumt der Junge von einem Greis, der behauptet, das Schwert sei Excalibur und er solle es zu König Artus zurückbringen. Bun macht sich zusammen mit einer Freundin auf den Weg.

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Spätestens nach fünf Minuten hat der Leser vergessen, daß er sich in einer fiktiven Geschichte befindet. Genaugenommen sind es zwei fiktive Geschichten: eine Rahmenhandlung und die eigentliche Story. Geschickt verknüpft Morpurgo Buns Realität mit Buns Phantasie, so daß der Junge, der als Ich-Erzähler fungiert, völlig aufrichtig und authentisch wirkt. Unsentimental und gerade deshalb bewegend, erzählt Bun von seinem Badeunfall, wie er später mit der Tatsache konfrontiert wurde, blind zu sein und wie er versucht, seine Gedächtnislücken zu verbergen und mit dem Verlust seines Augenlichts fertig zu werden. Fast nüchtern schildert der Zehnjährige seine Gefühle, trotzdem spürt der Leser seine wachsende Verzweiflung und als Bun beschließt, seinem Unglück auf die einzig mögliche Weise zu entkommen, möchte man ihn zurückhalten. Das schlafende Schwert ist die Geschichte eines Kindes, das versucht, sein schweres Schicksal zu meistern. Es ist aber auch eine Fantasy- besser gesagt- eine Phantasie-Geschichte. Bun, der Artusromane wie Sir Gawain und der Grüne Ritter liebt, erträumt sich eine Begegnung mit dem sagenhaften König Britanniens. Artus ist alt und weise geworden und erzählt Bun von Liebe, Freundschaft, Einsamkeit und dem Gefühl der Verzweiflung, er hat aber auch neue Zuversicht geschöpft und ist nach Jahrhunderten wieder bereit, seine Aufgabe zu erfüllen. Bun, der beinahe seiner Hoffnungslosigkeit erlegen wäre, phantasiert sich mit dieser Artus-Geschichte einen väterlichen Freund herbei, der ihn ermutigt, sein Leben zu Leben und seine Schwierigkeiten zu meistern. Am Ende ist man enttäuscht, daß Morpurgo es nicht bei dieser Lebensmut vermittelnden Wendung beläßt, sondern die Geschichte mit einem Happy End krönt. Gleich darauf wird dem Leser jedoch bewußt, daß er dem Autor auf den Leim gegangen ist, denn er befindet sich immer noch in Buns fiktiver Geschichte. Bun ist es, der seine Geschichte mit einem Happy End versieht, das seiner größten Sehnsucht Ausdruck verleiht. In Buns Realität bleibt das Happy End aus, aber Morpurgo läßt dem Leser Raum für die Hoffnung, daß auch für den "realen" Bun ein Wunder möglich ist.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Eine wunderbare Geschichte über einen tapferen Jungen und die Macht der Phantasie.
Gedacht für Leser ab 10.


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