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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-The belling of the hounds was already growing faint in the hollows behind them when he finally pulled up.-
1 - A Wyvern Hunt
Zyklus/Band Shadowmarch (1)
Autor Tad Williams
Original Shadowmarch
Erscheinungsjahr 2004, dt. 2005
Verlag Klett-Cotta
ISBN 3-608-93717-X
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 656
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Norden des Kontinents Eion liegen die Königreiche der Marschen.Von den ehemaligen vier Reichen ist nur noch Southmarch bewohnt, die anderen wurden schon vor einigen Jahrhunderten von den Zwielichtler, märchenhaften Wesen, die schon lange Zeit zuvor weit in den Norden des Landes zurückgetrieben worden waren, zerstört. Der König von Southmarch wird im Süden des Kontinents festgehalten, wo er hoffte ein Bündnis gegen den diktatorischen Herrscher des Kontinents Xand zu schmieden, der nun auch seine Fühler nach dem Kontinent des Nordens ausstreckt. Schon bald obliegt die Verantwortung über Southmarch des Königs Zwillingskindern, Briony und Barrick, die den Intrigen am Hofe ausgesetzt sind und bald schon einer noch größeren Gefahr gegenüberstehen. Derweil findet der Funderling (die der Gestaltung her etwas Tolkiens Hobbits ähneln) Chert, ein Kind nur wenig südlich der Shadowline, hinter der sich vor Jahren die Zwielichtler zurückgezogen hatten.

Beweret mitSternen (Besucher-Rezension):
Um es gleich vorweg zu sagen: ich beziehe mich im folgenden auf die Ende Juli 2005 bei Klett -Cotta erschienene deutsche HC Ausgabe Die Schattengrenze .
Der erste Teil des neuen Fantasy Epos aus der Tastatur von Großmeister Tad Williams stützt sich auf altbewährte Konzepte; unweigerlich drängt sich der Vergleich zur Osten-Ard-Saga auf: Das politische Machtzentrum des Kontinents Eion befindet sich auf der gigantischen, uralten Südmarksfeste, die, mit zahllosen Katakomben versehen, stark an den Hochhorst erinnert. Der Leser wird permanent mit derlei architektonischen Superlativen konfrontiert, daß es fast stört und zumindest meine Bereitschaft zur Vorstellung arg strapaziert. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Die Geschichte setzt sich weitgehend aus bisher gut funktionierenden Ideen des Fantasy-Genres zusammen, was bedeutet, daß die von mir so bewunderte Originalität und Kreativität von Williams in diesem Werk nur selten aufblitzt.
Eine recht düster geratene Macht, die "Zwielichtler", hält also die Zeit für Rache gekommen und fällt in die Menschenlande ein. Auf der Südmarksfeste werden todbringende Intrigen gesponnen, kein Thronerbe scheint mehr sicher zu sein. Die wesentlichen Handlungsstränge sind aus der Sicht vier unterschiedlichster Chraktere geschildert:
Die gegensätzlichen Königskinder Briony und Barrick, die als junge Regenten schwere Entscheidungen zu treffen haben; der Funderling Chert Blauquartz, der mit der Aufnahme eines Waisenjungen von jenseits der Schattengrenze von einer Gefahr in die nächste gerät, und die junge Ordensschwester Quinnitan vom südlich gelegenen Kontinent Xand, deren Geschichte parallel abläuft und die in den Folgebänden mit den anderen Personen verknüpft werden wird.
Eine Vielzahl kleinerer Handlungsstränge rundet das Werk ab; viele Nebencharaktere wie die schreckliche Kriegsfürstin Yassammez oder der tapfere Gardehauptmann Vansen sind in der Tat gut gestaltet und bieten Potential für die Nachfolgebände.
In den Charakterzeichnungen findet sich jedoch leider auch der größte Unterschied zur Osten-Ard-Saga: Gerade die Hauptfiguren sind für Williams` Verhältnisse eher bescheiden ausgearbeitet, und gleiches läßt sich auch zur generellen Atmosphäre sagen. Es fehlt diese absolute Dichte, die gefangen nimmt und abtauchen läßt. Die Figuren haben wir außerdem vielfach schon gehabt; die Funderlingsmineure z.B. haben mich mit ihren langen Bärten, schweren dunklen Ledermänteln und dicken Brillen und ihren Infanteriegeschützen doch stark an ein Echtzeit Strategie Computergame erinnert. Hat Williams das nötig?
Die wundersame Bildsprache und der Witz aus den beiden vorangegangenen Epen blitzt kaum einmal auf, dafür finden sich hier Sätze, von denen ich kaum glauben kann, daß der Autor sie so geschrieben oder gemeint hat. Ich gestehe, mein Englisch reicht mit Mühe und Not für Harry Potter, und daher warte ich immer gern auf die Übersetzung neuer Bücher, aber entweder hat Williams mächtig nachgelassen oder die Übersetzerin Cornelia Holfelder von der Tann hat einfach Schwierigkeiten mit der Intention des Autors. Es würde mich daher interessieren, wie der Rezensent des Originals die deutsche Ausgabe findet... Man nenne es provokant, aber manchmal bin ich der Ansicht, daß es sinnvoll sein kann, wenn Autoren von gleichgeschlechtlichen Personen übersetzt werden.
Erwähnenswert ist wieder die schöne Aufmachung; ein typisch gelungenes Klett-Cotta Cover, dazu ähnlich wie bei der Osten Ard-Saga ein großer Anhang mit allerlei Wissenswertem und einigen Karten aus der Feder des Autors.
(rezensiert von: Thanatos)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Die verlorenen Reiche

Fazit: Gemessen an Williams anderen Werken eher schwach, allerdings mit Ausbaupotential.


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