SOPHIECHEN UND DER RIESE (HÖRBUCH)

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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-Sophiechen konnte nicht einschlafen.-
Geisterstunde
Zyklus/Band -
Autor Roald Dahl; Hörspielbearbeitung: Ingeborg Tröndle
Original The BFG
Erscheinungsjahr 2002
Verlag der hörverlag
ISBN 3-89584-997-9
Subgenre Hörbuch (Kinder- und Jugendliche)
Gesamtlaufzeit 220 Minuten (3 CDs á 64, 77 + 79 Minuten)
Sprecher Erzähler: Peer Augustinski. Sophiechen: Verena Wurth. GuRie: Michael Habeck. Und andere
Worum's geht:
Sophiechen liegt in ihrem Bett im Schlafsaal des Waisenhauses und kann nicht einschlafen. Alles ist so still. Ob wohl Geisterstunde ist? Wie sieht die Welt in der Geisterstunde aus? Sophiechen schaut aus dem Fenster. Die Nacht ist gespenstisch, Nebelschleier liegen über der Straße, alles wirkt schummrig und dort huscht etwas an den Häusern vorbei. Eine schwarze, große, dünne Gestalt schleicht sich heran, bleibt vor dem Kinderzimmer des Nachbarhauses stehen und pustet etwas durch das Fenster. Sophiechen traut ihren Augen kaum: Die Gestalt ist viermal so groß wie ein Mensch. Der Riese dreht sich um und schaut direkt zu Sophiechen, die sich schnell in ihr Bett flüchtet. Aber das nützt ihr nichts. Der Riese langt mit der Hand durchs das Fenster, schnappt sich Sophiechen mitsamt ihrer Bettdecke und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Sophiechen hat unglaubliches Glück, denn sie ist in die Hände des GuRie, des Guten Riesen, geraten. Er ist der einzige freundliche Riese im Riesenland und dazu noch Vegetarier. Aber es gibt noch andere: den Knochenknackerriesen, den Blutschlucker, den Fleischfetzenfresser, den Klumpenwürger und den Hackepeter und deren Leibspeise sind menschliche Leberwesen.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Sophiechen ist ein bedauernswertes Geschöpf. Sie hat keine Eltern mehr, muß eine häßliche Drahtgestell-Brille mit dicken Gläsern tragen, und jetzt sieht es auch noch so aus, als müsse sie ihr junges Leben zwischen den Zähnen eines hungrigen Riesen aushauchen. Der Anfang des Hörspiels ist ziemlich furchterregend, da ist es gut, wenn Papa und Mama zumindest in Hörweite sind. Der Riese schleppt Sophiechen in seine Höhle. Sophiechen bibbert hörbar vor Angst und malt sich aus, wie der Riese sie auffrißt. Wird er sie kochen, braten, oder wirft er sie in die brutzelnde Pfanne, daß es nur so zischt? Dann brüllt der Riese wütend und schreit: "Hunger!". Sophiechen zittert weiter und sieht die großen, weißen Zähne des Riesen. Es weiß wohl jeder, was kleine Mädchen zu hören bekommen, wenn sie bemerken, daß jemand große Zähne hat: Damit ich Dich besser fressen kann…Doch so weit kommt es diesmal nicht. Der GuRie ist Vegetarier und nachdem Michael Habeck sich ins Zeug gelegt hat, um Angst und Schrecken zu verbreiten, klingt seine Stimme nun gutmütig, liebenswert, treuherzig und ein wenig naiv, fast wie ein großes Kind, auf jeden Fall aber wie ein freundlicher GuRie und nicht wie ein grausamer Menschenfresser. Sobald der erste Schrecken überwunden ist, wird die Geschichte lustig, vor allem, weil der GuRie die menschliche Sprache nicht völlig unfallfrei beherrscht, und weil er ganz eigene Ansichten hat, z.B. über Menschen, äh Entschuldigung, über menschliche Leberwesen natürlich. Menschen aus Panama schmecken nach Stroh, die Einwohner Hamburgs schmecken nach Frikadellen, Leberwesen aus Berlin nach Pfannkuchen, Leipziger nach Allerlei und Griechen will kein menschfressender Riese essen, weil sie nach Griebenschmalz schmecken. Der Vegetarier GuRie hat Sophiechen nur mitgenommen, weil sie ihn geseht hat und er nicht riskieren kann, daß sie überall von ihm erzählt und die Menschen dann Jagd auf ihn machen. In GuRies Sprachschatz heißt es glücksich, verschwundibus gehen lassen, falschflunkerich, ekelmäßig, schweinlich, fürchterbar, gräßlichhaft, Flederlaus und Knatastrophe, es gibt Blubberwasser, Furzelbäume, Folterkreischquäler und eine Traumothek. Sophiechen gibt sich aber alle Mühe, den GuRie zu verbessern oder sie läßt sich Begriffe erklären, die sie nicht verstanden hat. Außerdem besitzt der wissensdurstige GuRie eine Fibel, die er vor kurzem einem Schulkind geklau-, Verzeihung, die er sich vor kurzem von einem Schulkind geliehen hat und die er dem ABC-Schützen jetzt nach schlappen achtzig Jahren wieder zurückgeben will. Tja, Riesenwelt und Menschenwelt unterscheiden sich nicht nur durch ihren Zeitbegriff, sondern auch durch ihre Anstandsregeln. Riesen finden Rülpser ekelmäßig fürchterbar, während Sophiechen eher Töne unanständig findet, die aus einer anderen Richtung kommen. Sophiechen und der Riese verstehen sich trotzdem prächtig und verhelfen sich gegenseitig zu neuen Einsichten. Die zur Zeit der Aufnahme zehnjährige Verena Wurth klingt je nach Situation manchmal ängstlich, aber häufiger gewitzt, zuversichtlich, entschlossen, zutraulich, vergnügt, wißbegierig oder auch empört, denn nur lustig ist dieses Hörspiel nicht. Zwar haben Sophiechen und der GuRie viel Spaß miteinander, aber leider gibt es ja auch noch die menschenfressenden Riesen, die immer wieder auftauchen und dann wird die Geschichte spannend und auch ein bißchen gräßlichhaft.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Angstmän

Fazit: Geglücksichte, witzighafte und manchmal fürchterbare Hörspielfassung von Sophiechen und der Riese nach der Bühnenversion von David Wood.


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