Worum's geht:
Mythen und Magie aus vorchristlicher Zeit sind in dem englischen Dorf
lebendig geblieben, in dem der junge William Buckley aufwächst. Als
die Parolen der französischen Revolution das abgeschiedene Tal erschüttern,
stürzt William in eine Katastrophe: Als Aufrührer wird er nach
Australien deportiert und scheint dem Tod geweiht zu sein. Doch bei dem
Aborigine-Stamm, der ihm Unterschlupf gewährt, erlebt er, wie dessen
magische Kultur auf geheimnisvolle Weise mit den Riten und Legenden seiner
Kindheit verschmilzt.
|
|
|
|
Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Ja - wo fange ich bei diesem Buch nur an ?
Das erste Drittel beschreibt wohl alte Mythen. In Szene gesetzt von der
in diesem Dorf lebenden Jugend - kaum in Worte zu fassen - kaum zu beschreiben.
Die Dialoge sind derart chaotisch, so zerfetzt, fast sinnlos - man findet
keinen Eingang in die Gespräche, weiß einfach nicht so recht,
was manchmal gemeint ist.
Das zweite Drittel - entstanden aus Gefangenschaft und der Deportation
- geht, übergangslos anschließend an das erste Drittel, genauso
weiter. Auch hier findet man keinen Zugang zum Gespräch, versteht
nicht, worum sich die Gespräche drehen. Das heißt - der Grund
ist klar, auch die Abfolge der Geschehnisse, aber auch hier fällt
einem das Einfinden in die Dialoge schwer. Plötzliche Themenwechsel
wären ja noch zu verkraften, aber sie sind oft so "Sinn"-los,
geradezu kindlich - und doch von Erwachsenen. Man fängt an, sich
nach einer "normalen" Unterhaltung zu sehnen.
Das letzte Drittel findet in einem fremden Land statt, die Hauptperson
wird nach seiner Flucht aus dem Lager von den Ureinwohnern fast vergöttert,
taucht er doch genau in einem Moment der erwarteten Erscheinung bei ihnen
auf. Auch hier sind die Dialoge - nun noch zusätzlich von fast nicht
aussprechbaren Namen erschwert - nicht erklärbar. Es fehlen jegliche
Hinweise und Erklärungen zu den in diesem fremden Land benutzten
Dinge, seien es Haushaltsgeräte oder Bekleidung oder sonstwas. Es
wird alles mit den den Aborigines geläufigen Worte beschrieben, daß
der Leser diesen Wortschatz nicht beherrscht, wurde wohl vergessen. Im
letzten Drittel sind 30 Lebensjahre der Hauptfigur verpackt, dies versteht
man aber erst beim "Schlußakkord", - der Heimkehr ins
Heimatland und der Feststellung, daß hier das Leben weitergegangen
ist, und nicht in dem Moment aufhörte, als er es verlassen mußte.
Alan Garners Bemerkung auf der Rückseite:
"Fantasy, richtig verstanden, erhellt die Wirklichkeit und ist
nicht etwa die Flucht aus ihr." gefällt mir nicht besonders.
Übertrage ich diesen Satz auf das gerade gelesene Buch, muß
ich leider sagen, flüchte ich lieber hin und wieder aus der Wirklichkeit
in ein mich magisch anziehendes Buch, welches ich ungern aus der Hand
lege, bevor ich es ausgelesen habe. Der Strandläufer war eher
ein Buch der entgegengesetzten Art - liebend gern aus der Hand gelegt
und ungern wieder aufgenommen.
Den eigentlichen Sinn, den das Buch ausdrücken soll, nämlich
daß das Leben weitergeht, egal wo es einen hinführt, versteht
man schon - nur schade, daß es dem Leser nicht fesselnder mitgeteilt
wird.
(rezensiert von: Sorcha)
|
|
|