DER STRANDLÄUFER

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Berwertungsschlüssel:

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1 Stern = übel
Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Ich singe den Adler.
"Knochen der Wolke. Der Donnerfelsen. Die harte Dunkelheit"
Er schwebt über dem Grabhügel... -
Zyklus/Band -
Autor Alan Garner
Original Strandlooper
Erscheinungsjahr 1996, dt. 1997
Verlag Weitbrecht
ISBN 3-522-72150-0
Subgenre Märchen
Seitenzahl 237
Probekapitel -
Worum's geht:
Mythen und Magie aus vorchristlicher Zeit sind in dem englischen Dorf lebendig geblieben, in dem der junge William Buckley aufwächst. Als die Parolen der französischen Revolution das abgeschiedene Tal erschüttern, stürzt William in eine Katastrophe: Als Aufrührer wird er nach Australien deportiert und scheint dem Tod geweiht zu sein. Doch bei dem Aborigine-Stamm, der ihm Unterschlupf gewährt, erlebt er, wie dessen magische Kultur auf geheimnisvolle Weise mit den Riten und Legenden seiner Kindheit verschmilzt.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Ja - wo fange ich bei diesem Buch nur an ?
Das erste Drittel beschreibt wohl alte Mythen. In Szene gesetzt von der in diesem Dorf lebenden Jugend - kaum in Worte zu fassen - kaum zu beschreiben. Die Dialoge sind derart chaotisch, so zerfetzt, fast sinnlos - man findet keinen Eingang in die Gespräche, weiß einfach nicht so recht, was manchmal gemeint ist.
Das zweite Drittel - entstanden aus Gefangenschaft und der Deportation - geht, übergangslos anschließend an das erste Drittel, genauso weiter. Auch hier findet man keinen Zugang zum Gespräch, versteht nicht, worum sich die Gespräche drehen. Das heißt - der Grund ist klar, auch die Abfolge der Geschehnisse, aber auch hier fällt einem das Einfinden in die Dialoge schwer. Plötzliche Themenwechsel wären ja noch zu verkraften, aber sie sind oft so "Sinn"-los, geradezu kindlich - und doch von Erwachsenen. Man fängt an, sich nach einer "normalen" Unterhaltung zu sehnen.
Das letzte Drittel findet in einem fremden Land statt, die Hauptperson wird nach seiner Flucht aus dem Lager von den Ureinwohnern fast vergöttert, taucht er doch genau in einem Moment der erwarteten Erscheinung bei ihnen auf. Auch hier sind die Dialoge - nun noch zusätzlich von fast nicht aussprechbaren Namen erschwert - nicht erklärbar. Es fehlen jegliche Hinweise und Erklärungen zu den in diesem fremden Land benutzten Dinge, seien es Haushaltsgeräte oder Bekleidung oder sonstwas. Es wird alles mit den den Aborigines geläufigen Worte beschrieben, daß der Leser diesen Wortschatz nicht beherrscht, wurde wohl vergessen. Im letzten Drittel sind 30 Lebensjahre der Hauptfigur verpackt, dies versteht man aber erst beim "Schlußakkord", - der Heimkehr ins Heimatland und der Feststellung, daß hier das Leben weitergegangen ist, und nicht in dem Moment aufhörte, als er es verlassen mußte.
Alan Garners Bemerkung auf der Rückseite:
"Fantasy, richtig verstanden, erhellt die Wirklichkeit und ist nicht etwa die Flucht aus ihr." gefällt mir nicht besonders. Übertrage ich diesen Satz auf das gerade gelesene Buch, muß ich leider sagen, flüchte ich lieber hin und wieder aus der Wirklichkeit in ein mich magisch anziehendes Buch, welches ich ungern aus der Hand lege, bevor ich es ausgelesen habe. Der Strandläufer war eher ein Buch der entgegengesetzten Art - liebend gern aus der Hand gelegt und ungern wieder aufgenommen.
Den eigentlichen Sinn, den das Buch ausdrücken soll, nämlich daß das Leben weitergeht, egal wo es einen hinführt, versteht man schon - nur schade, daß es dem Leser nicht fesselnder mitgeteilt wird.
(rezensiert von: Sorcha)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Die Frage ist, ob Alan Garner wirklich gewollt so chaotisch geschrieben hat, oder ob sein Schreibstil einer grauenhaften Übersetzung zum Opfer fiel. Damit möchte ich niemanden angreifen - aber vielleicht würde es sich bei diesem Buch einmal lohnen, das Original zu lesen.


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