DAS PARLAMENT DER FEEN

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1 Rezension
-An einem gewissen Tag, im Juni 19--, machte sich ein junger Mann auf den Weg nach Norden, hinaus aus der Großen Stadt, und in ein Städtchen, oder einen Ort namens Edgewood, von dem er hatte erzählen hören, den er aber noch nie gesehen hatte.-
Erstes Buch Edgewood 1
Zyklus/Band -
Autor John Crowley
Original Little, Big
Erscheinungsjahr 1981, dt. 2994
Verlag Piper
ISBN 3-492-26517-0
Subgenre Märchen
Seitenzahl 699
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Smoky Barnable verläßt die Große Stadt, um nach Edgewood zu gehen, wo er Alice Drinkwater heiraten möchte. Der Ort ist auf keiner Landkarte verzeichnet und Alice hat Smoky die Anweisungen gegeben, er möge nach Edgewood wandern und nicht fahren, er solle einen Hochzeitsanzug haben, der weder alt noch neu ist, als Proviant selbst zubereitete Speise mit sich führen und keine gekaufte und wenn er übernachten muß, soll er eine Herberge finden oder sich erbitten, aber nicht dafür bezahlen. Damit fangen die Merkwürdigkeiten erst an. Die Drinkwaters wohnen in einem Haus mit unzähligen Türen, Gängen und Erkern und es gehen ungewöhnliche Dinge vor sich, von denen einige Familienmitglieder mehr wissen als andere.

Die Bibliotheka Phantastika-Redaktion verleihtSterne:
Immer wieder wird in Das Parlament der Feen betont, diese Geschichte sei ein Märchen mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende. Tatsächlich gibt es viel märchenhaftes und phantastisches in diesem Buch: Sprechende Tiere, schemenhafte Gestalten auf Photographien, ein Held namens Auberon, der seine Titania findet, ein vertauschtes Kind, ein seit langem erwarteter Herrscher, Wahrsagerinnen und alle Protagonisten besitzen sprechende Namen. Daneben gibt es realistische Szenen: Smokys Sohn geht in die Große Stadt, wird Alkoholiker und schreibt Drehbücher für eine Soap Opera.
Auf siebenhundert Seiten entwickelt John Crowley eine nicht einfach zu lesende, komplexe Familienchronik, die sich um Smokys und Alices Liebe rankt, die aber viele andere Familienmitglieder umfaßt und sich immer wieder in Andeutungen darüber ergeht, daß das Leben der Sippe auch von Wesen bestimmt wird, die einer anderen Welt angehören. Falls Sie langsam den Eindruck gewinnen, der Rezensent versuche krampfhaft das Wort "Fee" zu vermeiden, dann haben Sie recht. Es kann durchaus sein, daß in dieser Geschichte Feen vorkommen, falls ja, könnte es sein, daß sie nicht dem lieblichen, ätherischen, freundlichen Bild entsprechen, das sich der Mitteleuropäer gemeinhin von ihnen macht. Wie schon erwähnt, gibt es in diesem Roman viel märchenhaftes und phantastisches, aber Das Parlament der Feen sprengt die Dimensionen eines gewöhnlichen Fantasyromans. Worauf es ankommt, ist die Geschichte hinter der Geschichte. John Crowley hat nicht einfach ein Buch über eine phantastische Welt geschrieben, sondern er hat das Fantasy-Genre genutzt, um eine Parabel über unsere reale Welt zu schreiben. Und so erzählt er in einer wunderschönen poetischen Sprache über die Liebe, das Leben und den Tod, über das Fortgehen und das Nachhausekommen, über das Erinnern und Vergessen, über Träume und das Vergehen der Zeit, wie man sein eigenes Paradies verliert und es wiederfindet, er erzählt von dem langen Weg zu sich selbst und davon, daß manche Menschen in einer Welt leben, die anderen für immer verschlossen bleibt.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
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Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein in epischer Breite erzähltes, komplexes, poetisches, philosophisches und wahres Märchen.


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