Worum's geht:
Taran träumt davon, ein Held zu sein und Abenteuer zu erleben. Bisher
hat er es aber nur zum Hilfsschweinehirt gebracht. Als eines Tages das
Zauberschwein Hen Wen davonläuft, macht sich Taran auf die Suche
nach dem Tier und gerät dabei in höchste Gefahr.
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Warum's so gut
ist:
Dem Cover sieht man es nicht auf Anhieb an, daß es sich bei diesem
Roman um ein Kinderbuch handelt. Wahrscheinlich hat man wegen der neu
ausgebrochenen Fantasy-Begeisterung versucht, mit Hilfe des Titelbildes
das Buch auch für Erwachsene attraktiv zu machen. Das Buch der
Drei ist aber schon vor Jahren im Arena Verlag erschienen, unter dem
Titel Taran und das Zauberschwein.
Bei diesem Roman handelt es sich mit Sicherheit nicht um einen Meilenstein
der Fantasy, wie der Verlag behauptet. Dazu sind die Charaktere zu
eindimensional: Die Guten sind gut und die Bösen sind böse.
Der einzige, der ansatzweise eine Entwicklung durchmacht, ist Taran. Die
Handlung ist nicht genügend motiviert und durchschaubar. Die Gefahren,
die Taran und seine Freunde bedrohen, tauchen plötzlich und unerwartet
auf, ebenso schlagartig und unmotiviert folgt die Rettung auf dem Fuße.
Kinder werden das aber so nicht wahrnehmen. Es ist sehr wahrscheinlich,
daß Kinder die Handlung spannend und abwechslungsreich finden und
sie können sich gut mit den Hauptfiguren identifizieren. Unterhaltsam
geschrieben ist das Buch allemal, dafür sorgt allein schon der witzige
Gurgi, der sich auf eine Art und Weise benimmt, daß den Leser der
begründete Verdacht beschleicht, daß Gurgi als Vorlage für
Rowlings Hauself Dobby gedient hat.
Die vier Sternchen bekommt Das Buch der Drei in seiner Eigenschaft
als Kinderbuch und Bastei Lübbe hätte gut daran getan, den Roman
mit der Altersangabe Ab neun zu versehen. Für erwachsene Leser
ist das Buch zu oberflächlich und hat zu wenig Tiefgang, obwohl die
übliche Moral -Freundschaft ist etwas wertvolles und das Gute siegt-
natürlich auch hier vorhanden ist. Wenn man für zwei Stunden
schnelle Unterhaltung sucht, z.B. um sich von einem bevorstehenden Zahnarztbesuch
abzulenken oder wenn man sich daran erinnert, Taran als Kind verschlungen
zu haben, dann kann man das Buch auch als Erwachsener lesen, ohne daß
man Schaden am guten Geschmack erleidet.
Der Roman wurde von Otfried Preußler übersetzt.
(rezensiert von: Top
Dollar)
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