DIE TÜRME DES FEBRUAR

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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember
Er sagte: "Schreib alles auf. Alles. Von Anfang an." Ich starrte auf das weiße Blatt, das vor mir lag, und kaute an meinem Schreibzeug herum.-
30. Februar
Zyklus/Band -
Autor Tonke Dragt
Original De torens von februari
Erscheinungsjahr 1973, dt. 1983
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 3-407-78081-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 281
Probekapitel -
Worum's geht:
Bei Die Türme des Februar handelt es sich um ein Tagebuch, das die Schriftstellerin Tonke Dragt ausgehändigt bekommen hat und das sie nur insoweit bearbeitet hat, wie es für eine Veröffentlichung unumgänglich war. (Rechtschreibfehler korrigiert, erklärende Fußnoten eingefügt etc.) Dieses Tagebuch hat ein Junge geschrieben, um sein Gedächtnis wiederherzustellen. Eines Tages findet er sich an einem Strand wieder und weiß nicht, wer er ist. Er kennt die Gegend nicht. Als er sich zu orientieren versucht, sieht er, daß es nur eine Fußspur am Strand gibt, seine eigene -und die kommt direkt aus dem Meer. Weiter entfernt auf See, sieht er ein Schiff liegen. Ist er von dort gekommen? Seine Uhr ist stehengeblieben. Was sind das für Türme da drüben? Einerseits kommen sie ihm gefährlich vor, andererseits fühlt er sich von ihnen angezogen. Er beschließt, zu diesen Türmen zu gehen. Dort angekommen, trifft er einen alten Mann, der ihm rät, alles aufzuschreiben, es sei wahrscheinlich, daß der Junge sich dann wieder erinnern könne. Und er muß sich erinnern, denn Menschen ohne Gedächtnis werden gejagt und gefangen genommen.

Warum's so gut ist:
Besonders der erste Teil dieser Aufzeichnungen ist verstörend, beklemmend, beunruhigend und damit extrem spannend. Die Situation, in der der Junge steckt, ist an sich schon albtraumhaft: Sich plötzlich an einem Ort zu befinden, den man nicht kennt, nicht zu wissen, wer man ist, wie man heißt, wohin man gehen soll. Zunächst einmal muß der Junge sich auf seinen Instinkt verlassen. Der alte Mann wirkt sympathisch, aber meint er es wirklich gut mit ihm? Zumindest gibt er dem Jungen kurzerhand einen Namen: Tim. Tim hat aber nicht das Gefühl, daß dies sein Name ist. Er muß sich erinnern, er muß einfach, schon weil ihn der Alte davor gewarnt hat, wie gefährlich es hier ist, ein Mensch ohne Gedächtnis zu sein. Wenn es überhaupt möglich ist, dann wirkt die Situation auf den Leser noch bedrohlicher als auf Tim. Denn der Leser weiß ein wenig mehr als der Junge, gerade so viel mehr, um zu sehen, daß dies alles noch unheimlicher ist, als es ohnehin zu sein scheint, aber zu wenig, um die Handlung wirklich vorauszusehen, auch wenn den Leser die eine oder andere zutreffende Ahnung beschleicht. Tim wiederholt die Wörter, deren Bedeutung er kennt. Sie scheinen wichtig zu sein und könnten ihm helfen, sein Erinnerungsvermögen wiederherzustellen: See, Strand, Fußspuren, Dünen, See, Atlantis, Engelland… Für Tim ist das Wort Atlantis genauso normal wie das Wort Strand, für den Leser nicht. Und im Gegensatz zum Leser, findet es Tim auch nicht befremdlich, daß der Alte ihm sagt, heute sei der 30. Februar. Tim trifft noch auf andere Menschen, die ihm helfen, von denen er aber auch nicht weiß, ob ihre Hilfe wirklich uneigennützig ist.
Im zweiten Teil wird das Rätsel gelöst. Demzufolge sind die Tagebuchaufzeichnungen nicht mehr so verstörend wie vorher, trotzdem verliert das Buch nicht an Spannung. Denn nun steht Tim vor einer schwerwiegenden Entscheidung.
Für fortgeschrittene Leser: Der erste Teil ist so faszinierend, weil ein wahrhaft kafkaeskes Szenario beschrieben wird. Obwohl vom Inhalt verschieden, scheint die Geschichte eine für Jugendliche geschriebene Mischung aus der Erzählung Vor dem Gesetz und dem Roman Der Proceß zu sein.
Leser dieses Buches sollten mindestens zwölf Jahre alt sein, jüngere werden Schwierigkeiten haben, es richtig zu verstehen.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Krabat
His Dark Materials/His Dark Materials (ÜB)

Fazit: Kaufen! Lesen! Verschenken! (Am besten in den ersten Tagen eines Schaltjahres ;-) )


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