WOLKENPIRATEN

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
.-Der Sturm braute sich über dem Indischen Ozean als finstere, hoch aufgetürmte Wolkenwand zusammen und versperrte unseren Kurss nach Westen.
1. Kapitel: Die Faust des Teufels
Zyklus/Band Fortsetzung von: Wolkenpanther
Autor Kenneth Oppel
Original Skybreaker
Erscheinungsjahr 2006
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 3-407-80981-6
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 560
Probekapitel -
Worum's geht:
Matt Cruse, der sich inzwischen seinen Traum erfüllt hat und an der Luftschiffakademie ausgebildet wird - wo er aber bemerkt, daß nicht alle Träume sind, was sie zu sein scheinen - macht ein Praktikum auf einem Handelschiff, wobei er in einen verheerenden Sturm gerät. Die Mannschaft kommt knapp mit dem Leben davon, doch haben sie während des Sturms die Hyperion erspäht, ein Geisterschiff, das schon seit Jahren durch die Lüfte treibt und auf dem sich unvorstellbare Schätze häufen sollen. Cruse ist der einzige Überlebende, der die genaue Position des Schiffes kennt, und bald muß er feststellen, daß dieses Wissen ihn teuer zu stehen kommen könnte: Hinterhältige Piraten sind an dieser Information ebenso interessiert wie Matts Freundin Kate, die auf der Hyperion zoologische Sammlerstücke vermutet. Schließlich ringt sich Matt - der selbst ein wenig mehr Geld gut gebrauchen könnte - dazu durch, zusammen mit Kate, der undurchsichtigen Nadira und dem aufschneiderischen Luftschiffkapitän Hal eine Expedition zur Hyperion zu wagen...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Trotz der hervorragend geglückten Abenteuer im Vorgänger Wolkenpanther - der zum besseren Kennenlernen der Charaktere hilfreich ist, aber für Wolkenpiraten nicht zwingend bekannt sein muß - haben den junge Matt Cruse die Härten des Lebens eingeholt: Er ist noch immer arm wie eine Kirchenmaus, hat keine Musterschülernoten und plagt sich mehr schlecht als recht durch die Luftschiffakademie - gerade die rechte Zeit, daß ihn ein neues Abenteuer erwartet.
Wieder paßt die Geschichte, die Matt erlebt, gut in die Zeit, Oppels alternativer Version vom Beginn des 20. Jahrhunderts: Diesmal sind es nicht weiße Flecken auf der Karte, zu denen es die Helden zieht, sondern ein lang verschollenes Geisterluftschiff, auf dem unvorstellbare Schätze geborgen werden können und das ebenso viele Legenden in dem von Luftschiffen dominierten Kosmos inspiriert hat wie der Fliegende Holländer im unserem. Aber auch die Wissenschaft kommt nicht zu kurz, denn in der Welt des Flug- und Luft-begeisterten Kenneth Oppel gibt es in den Weiten des Himmels allerhand zu entdecken, und nicht alles davon ist harmlos.
Nach einem turbulenten Beginn spielt die Geschichte eine Weile in Matts neuer Heimat Paris - Zeit, in der man den Alltag von Oppels Alternativwelt näher kennenlernt. Dort beweist der Autor, daß er das Ambiente der Zeit mit wenigen Pinselstrichen einzufangen vermag, die gesellschaftliche Situation, den Entdeckergeist - vom Armenviertel bis zum noblen Luxushotel bekommt der Leser Einblicke serviert.
Aber schnell wird man mit Matt in ein durchweg temporeiches Abenteuer gerissen, in dem alle Register gezogen werden: Das anstrengende Innenleben der Hauptfiguren, die mit dem Erwachsenwerden zurecht kommen müssen, ist dabei genau so von Interesse wie die Piraten, Stürme, kuriosen Maschinen und Monstren, denen man begegnet.
Für ein Jugendbuch sind die Charaktere erfrischend lebensnah und ehrlich: Auch die Sympathieträger sind bisweilen geldgierig, stur, werden von Eifersucht zerfressen, sind untreu oder handeln töricht und unbedacht. Trotzdem ist der Handlungsträger Matt Cruse, aus dessen Sicht die Geschichte in Ich-Perspektive erzählt wird, ein liebenswerter Held, denn er erkennt seine Schwächen zum Großteil selbst - früher oder später.
Viele Charaktere, auch unbedeutendere, aus dem ersten Band haben einen Auftritt in Wolkenpiraten, so ist zum Beispiel dank Küchenchef Vlad aus Transylvanien auch wieder für Humor gesorgt, der sich aber immer gut einfügt und niemals übertrieben wirkt.
Grund zur Beschwerde gibt es nach einem durch und durch kurzweiligen Lesevergnügen, das man gerade wegen der gut ausgearbeiteten Charaktere auch erwachsenen Lesern mit einem Faible fürs große Abenteuer ans Herz legen kann, nur am Ende: Allzu großzügig hat Kenneth Oppel Friede, Freude, Eierkuchen über den Protagonisten ausgestreut, und dieses zuckersüße Finale kann dem realistischen Anspruch der restlichen Geschichte nicht gerecht werden.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Bartimäus

Fazit: Was, wenn Luftschiffe das dominanteste Verkehrsmittel wären? Es wäre ausgesprochen abenteuerlich...


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