DIR 13 ½ LEBEN DES KÄPT'N BLAUBÄR
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Wertung: ø 5 von 5
2 Rezensionen
-Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt - meins nicht.-
1. Mein Leben als Zwergpirat
Zyklus/Band Zamonien (1)
Autor Walter Moers
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1999
Verlag Omnibus
ISBN 3-570-20966-0
Subgenre Fun-tasy
Seitenzahl 702
Probekapitel -
Worum's geht:
Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt die Leser in eine Welt, in der die Fantasie und der Humor abenteuerlich außer Kontrolle geraten sind: nach Zamonien, wo die Intelligenz eine Krankheit ist und die Sandstürme viereckig sind, wo hinter jeder Idylle eine Gefahr lauert und wo all jene Wesen hausen, die aus unserem alltäglichen Leben verbannt sind. In 13 ½ Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, bei dem alles möglich ist.

Warum's so gut ist:
Ich gebe zu, dass ich sehr skeptisch war, das Buch anzufangen. Eigentlich mag ich den Käpt'n Blaubär aus dem Fernsehen nicht sonderlich, mit Moers verbinde ich immer Das Kleine Arschloch und beim Durchblättern störten mich die vielen seltsamen Zeichnungen. Da ich aber gerade kein anderes Buch zur Hand hatte, warf ich doch mal einen Blick hinein - und konnte gar nicht mehr aufhören! Moers schubst zwar den Leser, genau wie den armen Blaubär, nach Zamonien und konfrontiert ihn gleich zu Beginn damit, dass auf dieser Insel wirklich nichts ist, wie man es gewohnt ist. Zwergpiraten, fleischfressende Inseln oder kilometergroße Bolloggs ohne Kopf, die ganze Landstriche verwüsten, gehören in Zamonien zum Alltag. Stattdessen sind Menschen schon was besonders, haben in Antlantis sogar Hausverbot!
Der kleine Blaubär besteht in seinen 13 ½ Leben vielen Gefahren und man hat den Eindruck, der Autor will jedes Leben davor mit noch mehr Fantasie übertreffen. Fast nebenbei werden auch noch große Fragen der Menschheit gelöst: gab es Atlantis und was ist damit passiert? Gibt es Außerirdische oder andere Dimensionen? Was geschah mit den Dinosauriern?
Der Blaubär begegnet auf seinen Reisen natürlich auch vielen Wesen, die ihm entweder helfen oder ihn fressen oder einfach nur ins Verderben stürzen wollen. Mit viel Sorgfalt erschafft Moers Hempelchen, Hutzen, Waldspinnenhexen, Finsterbergmaden, Tratschwellen, Nattifftoffen, Wolpertinger, Rikschadämonen, Mittagsgespenster, Midgardschlangen und die zig anderen Wesen, die Zamonien bevölkern.
Natürlich auch Zamonien selbst quillt fast vor originellen Ideen über: Der ewige Tornade, rechteckige Sandstürme, Unbiskant (ein unerforschter Landstrich, der seinen Namen aus "unbekannt" und "riskant" erhielt), der Malstrom - das könnte hier noch ewig so weitergehen. So viele Ideen hab ich wohl noch nie in einem Buch gesehen. Und trotzdem ist der Leser nicht gleich nach den ersten Seiten gesättigt, man wartet praktisch schon auf die nächste ungewöhnliche Idee, die Moers eingebaut hat. Die Zeichnungen, mit denen ich vorher nicht anfangen konnte, fügten sich plötzlich wie von selbst in die Geschichte und von mal zu mal gefielen sie mir besser.
Und dir Reise an sich? Man darf nicht vergessen, ein Blaubär neigt dazu zu flunkern und ein bißchen zu übertreiben. Man sollte also mit einem Augenzwinkern den Zufall Zufall sein lassen und einfach die Geschichte genießen. Fantasie ist schließlich keine Realtität. ;-)
(rezensiert von: Sam)

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Fazit: Hinsetzen, lesen und einfach nur genießen - ein absolutes Muss!



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Warum's so gut ist:
Ein Buch, das mir von allen Seiten sehr ans Herz gelegt worden ist… aber - von Walter Moers...? Ich muß zugeben, daß auch ich anfangs skeptisch war und zuerst die Nase gerümpft hatte. Walter Moers war auch mir nur im Zusammenhang mit dem kleinen Arschloch bekannt, und diese Comics gehören für mich nicht gerade zu der Kategorie, die das Prädikat "besonders wertvoll" verdienen…
Als ich dann zu lesen anfing, verflüchtigten sich auch meine Zweifel sehr schnell, und je mehr "Leben" ich mit Käpt'n Blaubär durchgestanden hatte, desto mehr verwandelte sich meine anfängliche Skepsis in pure Begeisterung. Ich habe noch nichts vergleichbares gelesen: Der ganze phantastische Kontinent Zamonien ist eine einzige Verrücktheit! Aber im positiven Sinn: Moers verliert sich nicht in detailreichen, umständlichen Beschreibungen von Landschaften und Charakteren, er braucht nicht ewig, um die Handlung vorzubereiten, sondern sobald man das Buch aufschlägt geht's los - von einem wahnwitzigen "Leben" zum nächsten… in atemberaubenden Tempo werden die Ereignisse in Käpt'n Blaubärs Leben vor dem staunenden Leser aufgerollt, es kommt einfach keine Langeweile auf… Wenn man sich gerade in einen Lebensabschnitt eingefunden hat, kommt schon wieder der nächste. Moers beschreibt die bizarren Situationen, in die Käpt'n Blaubär gerät, so wundervoll, daß man keine Mühe hat, sich fleischfressende Inseln, gemeine Stollentrolle, intelligenten Treibsand, eine gefangene Fata Morgana und noch vieles andere mehr so vorzustellen, daß man nach stundenlanger Lektüre verwundert aufschaut, weil man sich in seinem (ganz harmlosen, gewöhnlichen und unspektakulären) Zimmer sitzen sieht…Eine der wildesten Geschichten ist für mich die Beschreibung von Käpt'n Blaubärs "11. Leben im großen Kopf"
Die Welt, die hier beschrieben wird, ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wer dem Stil und der überschäumenden Phantasie von Walter Moers etwas abgewinnen kann, wird ein paar unvergeßliche Stunden erleben…
(rezensiert von: Katerchen)

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Aufmachung
Story

Fazit:
Unglaubliche Lebenserinnerungen gemacht auf einem noch unglaublicheren Kontinent. Wer mit dem Stil des Autors halbwegs warm werden kann, sollte sich diese Lektüre nicht entgehen lassen.

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