ES WAR EINST EIN KÖNIG VON ECBEN

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1 Rezension
-Hinter dem Schloß des Königs in Sorram befand sich ein mit Hecken umwachsener Garten mit Steinplatten um den kleinen Springbrunnen in seiner Mitte.-
1. Von Alfgar in seinem Königreich
Zyklus/Band Poictesme/Ettarre (2) (in: Die Zaubergärten)
Autor James Branch Cabell
Original The Way of Ecben
Erscheinungsjahr 1929, dt. 1978
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre klassische Phantastik
Seitenzahl 38
Probekapitel -
Worum's geht:
Alfgar ist der junge König von Ecben. Nach einem langen und hartem Krieg gelingt es ihm seinen Konkurrenten Ulf, den König von Rorn, mittels einer List zu bezwingen. Nun steht ihm alles, was er sich wünschte, zur Verfügung: Ecben, Rorn - und seine Braut, die wunderschöne Ettaine, verspricht ihm ewige Liebe. Doch in der Nacht kommt Ettarre, die bleiche Zauberin, zu ihm - und alles, was Alfgar einst begehrte, ist ihm nun gleich...
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Die Geschichte spielt zwar in der "realen" Welt, ist aber voller märchenhafter Allegorien und Symbole, auch gibt es einige fiktive Landstriche zu verzeichnen - Teile der "realen" Welt werden eigentlich nur am Rande erwähnt. Ecben wird nur sehr vage und beiläufig beschrieben, es erinnert entfernt an ein frühmittelalterliches Königreich der Germanen oder Skandinavier; dieses dient jedoch nur als Kulisse für die Einleitung.
Magische Elemente gibt es viele; einerseits sind es auftretende Figuren, andererseits aber auch das Geschehen an sich. Im unheimlichen Wald von Darvan trifft Alfgar auf einen ganz in Gelb gekleideten Aussätzigen, der im Namen des Königs einen Zoll fordert. Auch wenn Alfgar den König für klein hält, gibt er, was von ihm verlangt wird: Die Kraft seiner Jugend. Am Ende der Geschichte treten sogar kurz verschiedene Götter auf.
Figuren gibt es nur wenige und diese haben selbst für Cabell nur wenig ausgeprägte Charaktere. Da sind Ulf, der König von Rorn, Ettaine, die wunderschöne Tochter Thordis Krummhals' und der opportunistische Erzbischof von Ecben; sie alle sind nicht mehr als Funktionsträger. Der Aussätzige ist sowieso mehr Symbol als Figur, ebenso Alfgar, der alles stoisch erträgt, da er die Bräuche, auch wenn sie ihm klein scheinen, ernst nimmt. Einzig der Dichter Horvendil und Ettarre haben ein wenig mehr Charakter - diese treten aber nur kurz auf.
Die Geschichte ist zugleich Alfgars märchenhafte Suche (Komplett mit drei Begegnungen mit dem Aussätzigen, der sich erst am Ende offenbart) nach Ettarre, die all' seine alten Verlangen ersetzt, und eine Parabel auf chevalereske Lebensauffassung, also den Habitus der Menschen, die das Leben als Prüfung begreifen und daher ernst nehmen, und sein Verhalten auf dem Weg zur Liebe. Diese Geschichte ist besonders dunkel und mysteriös, vielleicht sollte man sie nur als Märchen lesen.
Die Geschichte gehört zum Poictesme-Zyklus, hat aber damit nicht viel zu schaffen: Horvendil tritt kurz auf, ebenso Ettarre, die jüngste Tochter Dom Manuels. Zusätzlich ist es der zweite Teil im Subzyklus um Ettarre, nach Die Musik von jenseits des Mondes und vor Das weiße Gewand. Eine Heiligenlegende angesiedelt.
Sprachlich kann Cabell wieder glänzen: Elegant und eindringlich - aber leider auch viel zu selten ironisch - schildert er diese Geschichte.
(rezensiert von: Theophagos)
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Fazit: König Alfgars Queste ist Märchen und Parabel; Cabells Talent wird wieder einmal offenbar, selbst wenn die Geschichte zu dunkel und nicht sonderlich ironisch ist.


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