DER JAHRMARKT DER MAGIER
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1 Rezension
-An dem Tag, als der Meister ihm die Welt zeigte, wurde Virelai zum Mann - eine gefährliche Sache und gewiss nicht das, was der Meister im Sinn gehabt hatte.-
Prolog
Zyklus/Band Zaubergold (1)
Autor Jude Fisher
Original Sorcery Rising
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2004
Verlag Blanvalet
ISBN 3-442-24159-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 607
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Refugium, einer Eisfestung, befreit sich der Lehrling Virelai aus dem Einfluss seines Herrn, des Magiers Rahe. Er nimmt bei seiner Flucht eine seltsame Frau und eine magische Katze mit, weiß aber nur teilweise, auf was er sich einlässt.
Katla Aransen ist ein rothaariger Wildfang, klettert für ihr Leben gern und schmiedet mit besonderer Begabung Waffen. Alles wird ihr zum Verhängnis. Auf dem Allmarkt, dem jährlichen Treffen der Völker auf fast neutralem Boden klettert sie auf einen Falla geweihten Felsen - ein Sakrileg. Ihre Haare werden erkannt und mit ihrem Dolch wird eine üble Bluttat begangen, die ihr letztendlich in die Schuhe geschoben wird. Denn alles, was nach Magie riecht, wird auf Istria verbrannt, auch Menschen. Aber viele Menschen wollen sich der Magie bedienen, die gerade zu erwachen beginnt. Jahrhunderte schlief sie und die Erinnerung diente zur Repression einerseits, zur Scharlatanerie andererseits. Die Brautschau König Ravns heizt die gespannte Atmosphäre an und erste Streitigkeiten brechen auf. Als dann auch noch Virelai in der Maske eines Kartenhändlers auftritt und an die Sehnsüchte der Nordländer appelliert, werden Absprachen getroffen, die weit über das übliche Finanzvermögen hinausgehen, schichtenübergreifend, völkerübergreifend. Und zu guter letzt entkommt auch noch die seltsame, eiskühle Frau, die aus dem Refugium stammt und mischt die Brautschau auf, womit der Funke endgültig ins Pulverfass überspringt.

Warum's so gut ist:
Das Buch läuft etwas schleppend an: Nach ca. 100 Seiten machte ich Pause, ließ es liegen und begann erneut mit dem festen Willen zum Durchhalten. Um es kurz zu machen - es lohnte sich. Die Aufstellung der Handlungsfiguren ist komplex, die Erzählebenen sind verflochten und nicht ganz leicht zu überblicken. Pro Kapitel werden 5 bis 6 Stränge verfolgt mit jeweils anderen Protagonisten, die allerdings auch zusammengeführt werden. Parallelhandlung und Perspektivenwechsel. Öfters macht die Autorin ein Handlungsfenster nur kurz auf, gewährt einen Einblick, Fenster zu. 200 Seiten später entfaltet sich dann daraus z.B. die Szenerie einer groß angelegten Intrige. Der Schreibstil passt hier zum Inhalt.
Die geschilderten Kulturen entsprechen den alten Wikingern, die immer mehr nach Norden abgedrängt werden; die Südlandkultur ist korrupt und mittelalterlich feudal gegliedert, fast kastenähnlich, die Nomaden ähneln einer Mischung aus Sinti und irischen Kesselflickern. Die Religion Fallas erinnert nicht nur vom Klang her an Allah. Die Frauen sind im Haus abgeschlossen, tragen außerhalb eine Totalverhüllung wie die afghanische Burka, werden als Sexualobjekte betrachtet und die Männer leiden unter permanentem Triebstau. Das macht die Gesellschaft aggressiv mit deutlichen Anklängen an radikalfundamentalistischen Islam, kultisch drogenverstärkt.
Die handelnden Charaktere sind bis auf Katla alle irgendwie gebrochen mit Tendenzen zum Wahn, sei er religiös, sexistisch, geltungssüchtig, intrigant, demagogisch. Es wird keine heile Welt aufgebaut. Das ganze leidet zusätzlich darunter, dass die seit Jahrhunderten verschwundene Magie wieder aufbricht und erst einmal alle kranken Tendenzen zu verstärken scheint.
Das Buch bricht am Ende ein ganze Reihe Handlungsstränge abrupt ab, lässt sie offen und endet dann mit einem Zwischenspiel, das an den Prolog anknüpft: Fortsetzung folgt zwingend.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Der Drachenbeinthron

Fazit: Die Figuren werden in Stellung gebracht und ein erster Schlagabtausch beginnt


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