IM ZEICHEN DER WEIDE

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Until Aubrey arrived in the village to study with Glyrenden, he had no idea that the great wizard had taken a wife.-
One
Zyklus/Band -
Autor Sharon Shinn
Original The Shapechanger's Wife
Erscheinungsjahr 1995, dt. 1998
Verlag Heyne
ISBN 3-453-11944-4
Subgenre Märchen/High Fantasy
Seitenzahl 222
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge, äußerst talentierte Magier Aubrey will seine Kenntnisse in der Zauberei vervollständigen und die Kunst des Gestaltwandelns erlernen. Sein Lehrmeister weigert sich allerdings, sie ihm beizubringen und verweist ihn an einen Meister dieser Disziplin.
Aubrey macht sich auf in die einsame Gegend mitten im Wald, die der berühmte Magier Glyrenden bewohnt - und trifft in dessen Haus auf allerlei seltsame Gestalten. Ihn fasziniert vor allem Glyrendens junge Frau, die ihren Mann offensichtlich haßt und dennoch an der Seite des charismatischen Magiers bleibt. Während Glyrenden Aubrey ausbildet, entdeckt dieser nach und nach das dunkle Geheimnis das Magiers...

Warum's so gut ist:
Epische Breite, bombastische Action, eine Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren und Abenteuern kann Im Zeichen der Weide alles nicht bieten - und dennoch ist es ein Kleinod, das es gestattet, sich beim Lesen in eine andere Welt zu träumen. Liebhaber von poetischer, märchenhafter Fantasy liegen bei diesem Buch richtig und werden von der einfachen, kleinen Geschichte nicht enttäuscht werden. Der langsame Aufbau der Handlung ist so gut strukturiert, daß man förmlich die finsteren Wolken, die sich langsam und drohend über der anfänglich halbwegs normalen und friedlichen Szenerie zusammenballen, sehen kann. Gewalt und Grausamkeiten finden in diesem Roman hinter verschlossenen Türen statt, treten nur als Ahnungen auf und sind daher umso eindrucksvoller.
Obwohl die Weltschöpfung hier nicht im Vordergrund steht, malt Shinn nach und nach ein schlüssiges und subtiles Bild ihrer Welt und läßt sie vor allem durch die Charaktere leben. Die Konstellation der Hauptfiguren - ein Magier, der selten zu Hause ist, seine frustrierte Frau und sein junger, empfindsamer Schüler - lassen auf eine einfache Liebesgeschichte schließen. Damit liegt man einerseits nicht ganz falsch, andererseits ist von kitschiger Romantik hier nicht einmal ein Echo geblieben. Die Perspektive ist während der ganzen Handlung bei Aubrey, und mit ihm errät der Leser nach und nach die Geheimnisse um Glyrenden und sieht sich mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert.
Shinn bedient sich dabei einer schlichten, und doch fast lyrischen Sprache (garniert mit einigen sprechenden Namen) die man mit viel Genuß lesen kann. Auf gut 200 Seiten kann man zwar kein riesiges Panorama an Welt und Handlung erwarten, aber diese kleine feine Geschichte unterhält hervorragend, gibt einige Denkanstöße und hält außerdem ein sehr liebevoll gestaltetes Ende bereit, so daß sie in der Nachbarschaft der gängigeren mehrbändigen Werke durchaus bestehen und auf ihre Weise auch glänzen kann.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur Übersetzung: Es fängt schon ganz vorne an: Wer auch immer den deutschen Titel und das dümmliche Titelbild gewählt hat, hat es allein damit geschafft, dem Leser sämtliche Freude und Spannung an dem Buch zu verderben - bravo!

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Eine kleines, märchenhaftes Zwischenspiel für den Poeten in uns...


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