BLAUBARTS ZIMMER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Ich erinnere mich noch an jene Nacht: Ich lag wach im Schlafwagen in einer leichten köstlichen Ekstase der Erregung, die brennenden Wangen an das makellose Linnen des Kopfkissens gepreßt, während das Pochen meines Herzens die Stöße der großen Kolben nachahmte, die den Zug unablässig vorwärts stießen - den Zug, der mich durch die Nacht trug, fort von Paris, fort aus meiner Mädchenzeit, fort aus der weißen, eingefriedeten Stille der Wohnung meiner Mutter, hinein in die unüberschaubaren Gefilde der Ehe.-
Blaubarts Zimmer
Zyklus/Band -
Autor Angela Carter
Original The Bloody Chamber
Erscheinungsjahr 1979, dt. 1982
Verlag rororo
ISBN 3-499-15502-8
Subgenre Märchen
Seitenzahl 203
Probekapitel -

-das Titelbild der übersetzten Ausgabe ist im Augenblick leider nicht verfügbar-
Worum's geht:
Angela Carter präsentiert hier in zehn Geschichten altbekannte Märchen (Rotkäppchen, Schneewittchen, Die Schöne und das Biest, Ritter Blaubart u.a.) in neuem Gewand.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Angela Carter gehört zu den besten britischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, ihr Stil ist ganz eigen und unverwechselbar, ihre Sprache wunderschön bildhaft und poetisch, dennoch ist sie eindeutig und direkt. Meisterhaft beschreibt Angela Carter in der Geschichte von Blaubarts Zimmer, die der Sammlung ihren Namen gegeben hat, wie Blaubart seiner Frau die Schlüssel des Schlosses überreicht, ihr verbietet, ein bestimmtes Zimmer zu betreten ,und ihr gleichzeitig den Weg dorthin detailliert beschreibt, einen Weg, den sie in dem verwinkelten Schloß sonst nie gefunden hätte. Die Themen der Märchen sind Sexualität und Grausamkeit, dennoch werden weder Voyeure noch Sadisten auf ihre Kosten kommen. Carters Blick auf die altbekannten Geschichten ist feministisch und ironisch. Ihre Heldinnen sind selbstbewußte, eigenständige Frauen, die ihr Schicksal in die Hand nehmen, Männer beschreibt Carter oft als Raubtiere. Ihre Sicht auf die Märchen scheint direkt aus dem Unterbewußten zu kommen und spricht auch beim Leser mehr die emotionalen Schichten an als die rationalen.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Smoke and Mirrors/Die Messerkönigin
Wilde Reise durch die Nacht

Fazit: Für alle, die sich gerne an Sprache berauschen und Spaß an Interpretationen haben.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum