Warum's so gut ist:
Über eine meisterhafte Einleitung, in der Gaiman über die Entstehungsgeschichte der einzelnen Geschichten berichtet, sind die Einzeltexte miteinander verbunden. Der Autor gewährt hierbei Einblicke in sein schriftstellerisches Schaffen, zumindest so weit, wie er es darstellen will. Die Geschichten sind alle höchst unterschiedlich in Erzählton und Thema, wenn auch einige nach einem sich sehr ähnelden Muster ablaufen - ein beliebtes Thema ist hier das Ertragen eines schrecklichen Schicksals an eines anderen Stelle. Auch findet man viele Anklänge an andere Werke von Gaiman, und man merkt deutlich, daß er gewisse Gedanken immer wieder bearbeitet.
Der immer deutlich vorhandene Horror-Aspekt läuft meistens weniger auf blankes, blutiges Entsetzen hinaus, sondern wirkt etwas subtiler, durch Überraschungen, die in offenmundigem Staunen enden. Wer gediegenen Grusel mit guten, unverbrauchten Ideen sucht, wird in dieser Sammlung sicher fündig.
In einigen Geschichten treten auch starke sexuelle Aspekte auf, die immer sehr eindeutig aus männlichen Träumen und Ängsten erwachsen scheinen.
Besonders gelungen ist die erste Geschichte, Chivalry, über den Gralfund, durch gut durchdachte Details und skurrile Ideen sticht die Engelsgeschichte Moon Mysteries heraus - und ein besonderes Erlebnis für Liebhaber des Phantastischen ist sicherlich die Abschlußgeschichte Snow Glass Apples, eine neue Variante eines bekannten Märchens, die dieses in neuem Licht erscheinen und eine Atmosphäre entstehen läßt, in der man am liebsten einen ganzen Roman lesen möchte.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Einem Anfänger entgeht wohl einiges, aber für durchschnittliche Leser kein Problem.

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Fazit: Kurzgeschichtensammlung voll skurriler Ideen, grusliger Überraschungen und mit ein paar wahren Perlen.