THE MAGICIANS OF CAPRONA
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1 Rezension
-Spells are the hardest thing in the world to get right.-
1.
Zyklus/Band The Chronicles of Chrestomanci (2)
Autor Diana Wynne Jones
Übersetzung Zauberstreit in Caprona
Erscheinungsjahr 1980
Verlag Harper Trophy
ISBN 0-06-447269-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 273
Probekapitel -
Worum's geht:
In der Stadt Caprona stimmt etwas nicht. Die Magie der zwei größten Familien, den seit Jahrhunderten im Streit miteinander liegenden Montana und Petrocchi, wird immer schwächer. Die Möglichkeiten sind bereits stark ausgereizt, als der Herzog die Oberhäupter beider Familien zu sich ruft, denn es droht ein Krieg mit Florenz, Pisa und Siena. Noch am selben Abend erhält Tonino, ein Kind der Montanas, ein Buch, von dem er nahe zu besessen ist. Am nächsten Tag macht er sich auf, einen mächtigen Zauberspruch zu finden und verschwindet. Den Montana ist klar: Dahinter stecken die Petrocchi! Aber die behaupten, daß die Montana eines ihrer Kinder entführt hätten...
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Außer Caprona bekommt man von der Welt nichts zu sehen. Die vielen anderen Welten, wie sie in den Vorgängern (Charmed Life, The Lives of Christopher Chant) bestehen, spielten hier keine Rolle. Ebenso tauchen Fabelwesen im eigentlichen Sinn nicht mehr auf. Caprona ist eine eigenartig zeitlose Stadt, schon bei der Architektur weiß man nur, daß sie nicht modern ist. Technik spielt eine sehr untergeordnete Rolle: Es gibt Autos und Radios, aber die werden nur sehr beiläufig erwähnt. Die "Punch und Judy-Show", eine Mischung aus Cartoon und Eine schreckliche nette Familie, erweckt den Eindruck, es gäbe auch Fernseher.
Anstelle der in der normalen Welt omnipräsenten Technik tritt die Magie. Alles wird mit Magie gemacht: Brücken gebaut, Mahlzeiten zubereitet und Papppferde werden belebt, so daß sie die Kutsche durch die Straßen ziehen. Die Einwohner Capronas wirken Magie, indem zu einer Melodie die passenden Worte singen - wird die Melodie "Engel von Caprona" mit den richtigen Worten versehen, kann man damit unglaubliches erreichen. Leider sind die richtigen Worte in Vergessenheit geraten.
Katzen sind für die Geschichte wichtig. Auch wenn Jones eine gute Beobachterin ist und das Verhalten der Katzen gut beschreibt, gelingt es ihr nicht, der Motivation etwas rätselhaftes beizugeben - Benvenuto, Toninos Kater, bleibt allzu menschlich.
Die Charaktere bleiben, verglichen mit den Vorgängern, insgesamt leider etwas flach. Nur Rinaldo - ein echter Montana, blitzgescheit und charmant - hat einen etwas tieferen Charakter, auch wenn er nur eine Nebenfigur ist. Ansonsten glänzt die Geschichte mit einer Vielzahl von Charakteren: Tonino, der langsame, kaum Zaubern könnende Junge, der aber mit Katzen sprechen kann; Paolo, nur ein Jahr älter als Tonino, aber ebenso klug wie Rinaldo; Angelika, die ihren Vater grün zauberte; Rosa und Marco, ein Liebespärchen mit Geheimnis und viele, viele Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins mehr, die sich alle angemessen italienisch verhalten. Und schließlich der "Deus ex machina" Chrestomanci. Der ist so wenig charakterisiert, daß man nicht weiß, ob es Christopher oder Eric ist.
Die Handlung ist verhältnismäßig kurz: Zunächst wird die Szenerie beschrieben, dann baut sich sehr langsam die Bedrohung auf und nachdem Tonino verschwindet, geht alles sehr schnell. Romeo und Julia klingt zwar hin und wieder ein wenig an, aber im Kern ist dieses eine einfache Abenteuergeschichte. Alles wirkt ein wenig konstruiert, zumal hier der Bösewicht keine nachvollziehbare Motivation hat. Es gibt wieder ein paar Wendungen, die aber dieses mal weniger überraschend sind, als bei den Vorgängern. Hinzu kommt noch eine kleine Moral und fertig ist die pädagogisch wertvolle Kinder- und Jugendgeschichte.
Ein Glanz ist aber noch zu erwähnen: Es gelingt der Autorin zwei Szenen außerordentlich eindinglich zu beschreiben; diese Kapitel sind wirklich Stoff für einen Horrorroman. Man kann nachvollziehen, warum der Herzog von Caprona die Lust an "Punch und Judy" verliert.
Sprachlich hebt sich das Werk nicht von seinen Vorgängern ab - leicht verständliches Englisch, welches die Situation angemessen beschreibt.
Eine abschließende Bewertung fällt nicht leicht, da die Geschichte sehr durchwachsen ist; einige Szenen wirken ein wenig lustlos, andere sind zwar durchaus spannend, aber ohne besondere Qualitäten; dann aber sind die zwei zuvor erwähnten Szenen wirklich großartig und es gibt immer wieder schön erzählte Beobachtungen. Alles in allem wohl eine für Kinder und Jugendlich durchaus gute Geschichte - wer aber schon mehr gelesen hat, dem fallen die Mängel deutlich auf.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Eine sehr durchwachsene Abenteuergeschichte mit viel Magie und Anklängen von "Romeo und Julia"; eher für Leseanfänger zu empfehlen.


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