DAS ERBE DES ZAUBERERS
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Wertung: ø 3 von 5
2 Rezensionen
-In der folgenden Geschichte geht es um Magie, wohin sie verschwindet - und was vielleicht noch wichtiger ist - woher sie kommt.-
Zyklus/Band Scheibenwelt (3)
Autor Terry Pratchett
Original Equal Rites
Erscheinungsjahr 1987, dt. 1989
Verlag Heyne
ISBN 3-453-03451-1
Subgenre Fun-tasy, High Fantasy
Seitenzahl 283
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Zauberer Drum Billet hat nur noch sechs Minuten zu leben. Wie bei Zauberern so üblich, möchte er seine Zauberkunst vor seinem Ableben auf einen Nachfolger übertragen. Zauberer kann aber nur der achte Sohn eines achten Sohnes werden. Da trifft es sich gut, daß die Frau des Schmiedes gerade mit dem achten Kind in den Wehen liegt. Drum überträgt seine Kraft auf das Neugeborene, um d a n a c h festzustellen, daß das Kleine ein Mädchen ist. Als Eskarina acht Jahre alt ist, beginnt die Magie mächtig in ihr zu wirken und sie will Zauberer werden, aber eine Frau als Zauberer hat die Scheibenwelt noch nie gesehen und Eskarina muß sich mit Hilfe von Oma Wetterwachs gegen eine Menge Vorurteile durchsetzen...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Equal Rites gehört zu den schwächeren Scheibenweltromanen. Es ist allerdings das erste Buch, das die Bezeichnung "Roman" verdient hat; es ist klar strukturiert und besitzt eine durchgehende, nachvollziehbare Handlung. Insofern ist es besser als die ersten beiden Scheibenweltbände. Falls sich je ein Literaturwissenschaftler auf diese Seiten verirren sollte, der eine Parodie auf den klassischen Entwicklungsroman sucht, dann ist er mit diesem Buch bestens bedient.
Leser, die einfach nur Terry Pratchett kennenlernen wollen, sollten mit einem anderen Scheibenweltroman beginnen. Man hat den Eindruck, daß Pratchett immer noch dabei ist, sich warmzuschreiben. Sein genialer Sprachwitz zeigt sich hier nur in wenigen Passagen, über weite Strecken ist das Buch nicht so komisch, wie man es gewohnt ist, einige Kalauer sind ganz daneben gegangen. Es gibt auch weniger realitätsbezogene satirische Seitenhiebe als sonst, die gehören aber zu den gelungenen Passagen des Buches.
Obwohl Eskarina auf ihrem Weg zur Unsichtbaren Universität Gefahren ausgesetzt ist, sind diese nicht so spannend geschildert, daß die fehlende Komik wettgemacht würde. So hangelt sich der Leser von einem der im Roman verstreuten Höhepunkte zum anderen und hofft, daß die Geschichte an Dynamik gewinnt, aber über weite Strecken dümpelt sie nur vor sich hin. Es ist schade, daß Terry Pratchett ein gutes Thema auf diese Weise verschenkt hat.
(rezensiert von: Top Dollar)
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Fazit: Nur für eingefleischte Fans von Oma Wetterwachs empfehlenswert, die wissen wollen, wie sie in die Scheibenwelt eingeführt wurde.



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Das Erbe des Zauberers:
Worum's geht:
Der achte Sohn eines achten Sohnes wird ein Magier, heißt es. Aber der sterbende Magier Drum Billet macht einen Fehler - Eskarina Schmied ist zwar das achte Kind, aber kein Sohn. Gemeinsam mit der Hexe Oma Wetterwachs versucht man nun eine Lösung zu finden, denn, daß Frauen Zauberer werden, ist ... Na, einfach unerhört, das gibt es nicht! Zunächst versucht man die Angelegenheit zu ignorieren, aber die Magie manifestiert sich immer deutlicher um Esk, auch eine Ausbildung zur Hexe vermag dieses Problem nicht zu lösen. So beschließt Oma Wetterwachs Esk nach Ankh-Morpok an die Unsichtbare Universität zu bringen, obwohl noch niemals eine Frau Zaubererin war...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Die Geschichte findet auf der bizarren Scheibenwelt statt, die (wie der Name vermuten läßt) die Form einer Scheibe hat und auf den Rücken von vier gewaltigen Elefanten ruht, die wiederum auf dem Panzer einer wirklich großen Schildkröte namens Groß-A`Tuin stehen. Der Heimatort von Esk ist Blödes Kaff und liegt in den Spitzhornbergen, einer hinterwäldlerischen Gegend, etwa 500 Meilen vom am Runden Meer gelegenen Ankh-Morpok entfernt. Aber während Landschaften und Wetter noch zur Erzeugung von Stimmung und als Kulisse genutzt werden, wird der Kultur leider kaum Raum zugestanden.
Auch wenn es einige magische Wesen gibt - den in GROSSBUCHSTABEN sprechenden Tod, den Bibliothekar der Unsichtbaren Universität, der in einen Orang-Utan verwandelt wurde, einigen Gnollen, die gerne Menschenfleisch verspeisen, wird denen jedoch keine gewichtige Rolle gegeben, sie sind eher Gimmicks. Nur die Dinge, die in der Kerkerdimension ... lauern, tragen etwas mehr zur Geschichte bei. Die Hauptfiguren sind allerdings allesamt Menschen.
Eskarina Schmied - Esk - erhält fälschlicherweise den Zauberstab des Drum Billet und damit kann sie Magie manifestieren - männliche Magie, wie alle Welt meint. Sie ist ein Mädchen von etwa 10 Jahren als sie zur Universität aufbricht, sie schwankt in ihrem Verhalten aber zwischen unbedarften Kind und jungen Frau mit - Hormonen. Zumeist ist sie aber einfach nur trotzig. Zuweilen hat sie jedoch weise Einsichten, wohl dank Oma Wetterwachs Unterricht. Neben dieser bleibt Esk aber eine blasse Figur. Esmerald - Oma - Wetterwachs ist eine alte Hexe; sie kennt sich hervorragend mit Kräutern aus und noch wichtiger: mit Leuten. Pschikologie. Leute, die etwas über ihre Zukunft wissen wollen, sind auch nur Kunden. Und wenn jemand anderer Meinung ist, nun, niemand kann dem Starren einer Hexe widerstehen und Frau - äh - Fräulein, wie es richtig heißt, Wetterwachs ist in dieser Disziplin besonders gut. Daneben beherrscht sie aber auch richtige Magie. Sie hat aber auch Schwächen, so ist sie nicht übermäßig gebildet, vom Lesen hält sie nicht viel, denn einige Bücher, so heißt es, wurden von Toten verfaßt. Das ist beinahe wie Nekromantie, wider die Natur! Sie ist hinterwäldlerisch und gegen jede Art von Veränderungen - wozu gibt es schließlich Traditionen? Sie ist der eigentliche Star der Geschichte. Es treten noch weitere Figuren auf: Simon, ein junges, stotterndes Genie, das die Grundfesten der Magie erschüttern könnte; der etwas naive, aber außerordentlich mächtige Erzkanzler Knallwinkel, der der Leiter der Unsichtbaren Universität ist und sein Vizekanzler Treatle, der zuweilen etwas arrogant ist. Doch es gibt noch etliche Figuren mehr, die allerdings nicht besonders detailiert, aber durchaus plausibel charakterisiert sind.
Die magischen Elemente sind sehr dominant, kein Wunder bei dieser Welten-Form. Auch wenn Oma Wetterwachs versucht Magie zu vermeiden, kommt sie nicht immer ohne aus. Häufig nutzt sie das Borgen. Der Geist der borgenden Person nistet sich im Geist eines anderen Wesens ein - zumeist ein Tier - und kontrolliert dieses zwar nicht, kann aber 'gute' Vorschläge machen. Esk dagegen benutzt Magie vielfach und häufig unbewußt - sie stellt sich eine veränderte Realität vor und diese paßt sich ihren Vorstellungen an. Im Laufe der Geschichte nutzt Esk immer öfter Magie. Auch wenn Worte in der Zauberei eine große Rolle spielen, wird niemals explizit ein Zauberspruch aufgesagt. Simon gibt dazu ein paar Erklärungen ab, die sich wie halb-verstandene Fragmente postmoderner Erkenntnistheorie anhören. Die Magie wirkt damit eher wie unverstandene Wissenschaft, als wie eine mystische Kraft - der Autor beschreitet den Pfad männlicher Magie.
Man kann die Geschichte als Bildungsroman lesen, aber nicht wie zu erwarten wäre, der jungen Esk, sondern der alten Hexe. Sie hat am Ende unter dem Einfluß ihrer wechselnden Umgebung sich deutlich gewandelt. Allerdings hat Eskarinas Suche nach dem richtigen Umgang mit der Magie - und somit ihrem Platz in der Welt - durchaus ähnliche Qualität. Mit diesem Thema wird sehr zaghaft die Emanzipation aufgegriffen, aber leider ist es zu wenig in der Kultur eingebettet und spielt in der Geschichte eine viel zu geringe Rolle. So geht Pratchett zwar ein gesellschaftliches Thema an, macht aber nichts interessantes daraus. Die Kerkerdimension und die Dinge sind deutlich an dem Cthulhu-Mythos angelehnt, es gibt sogar eine klare Anspielung auf Lovecrafts Necronomicon. Doch Horror und Humor gehen selten gut miteinander, auch Pratchett gelingt hier keine gute Verbindung; die Geschichte ist halb-ernst und halb-parodistisch, so daß sich nicht recht Spannung aufbaut und man zu selten lachen kann.
Komische Momente sollen einerseits über die vielen bizarren Einfälle erzeugt werden, andererseits über den eigenwilligen Sprachgebrauch, denn vielfach werden ungewöhnliche moderne Vergleiche herangezogen, die leider selten lustig, dafür aufgesetzt wirken. Den feinen Sprachwitz vermißt man im Deutschen ebenso: Aus Equal Rites wird nur Das Erbe des Zauberers.
Für die Aufmachung gibt's nur einen Stern, denn es gibt keine Extras und ein völlig unpassendes Titelbild mit Raumfahren und Aliens vor einem Raumschiffbau - und nicht mal ein Kirby! (Ich habe die Ausgabe von 1991 benutzt.)
(rezensiert von: Theophagos)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Des erste Abenteuer von Oma Wetterwachs ist leider nur ein mittelprächtiger Roman, auf den sich später nicht mehr bezogen wird; allerdings sieht man auch die ersten Ansätze des späteren Pratchetts..

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