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1 Rezension
-Der weißhäutige Krieger Elric ist der letzte Herrscher von Melniboné, einem sterbenden Reich.-
Zyklus/Band Elric; Kurzgeschichte (in: Das große Lesebuch der klassischen Fantasy)
Autor Michael Moorcock
Original The Last Enchantment
Erscheinungsjahr 1978, dt. 1998
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 14
Probekapitel -
Worum's geht:
Der albinotische Hexenmeister und Krieger Elric von Melniboné, einst ein König, nun ein Ausgestoßener, begegnet auf seiner Reise nach Bakshaan dem dem Tode geweihten Slog, einem Diener des Chaoslords Teshwan. Verzweifelt bittet dieser Elric um Hilfe, denn Hungrige Schrecken sind ihm auf den Fersen, doch der bleiche Lord überläßt jenen seinem Schicksal. Slorg legt einen letzten Fluch auf den Albino und so wird dieser in Teshwans Reich gebannt. Will der Reisende wider Willen nicht bleiben, muß er den Herren der Ebene zu gefallen sein...
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Elric begegnet Slorg auf dem nördlichen Kontinent der Jungen Königreiche in einem Wald in der Nähe des ilmiorischen Stadtstaates Bakshaan, in dem er einst Nikorn getötet hatte. Danach verschlägt es ihn auf eine relativ unspektakuläre und leere Ebene, die das Reich Lord Teshwans ist. Das Setting spielt eine ungewöhnlich untergeordnete Rolle.
Es gibt unzählige magische Elemente: Der Zauberer Slorg verbannt den Zauberer Elric mit seinem magischen Schwert Sturmbringer auf die Ebenen der gottartigen Lords des Chaos; dennoch haftet ihnen eine gewisse Aura der Banalität und Beiläufigkeit an.
Es gibt nur wenige Figuren und von denen wird nur Elric etwas greifbarer charakterisiert. Elric ist ein Melnibonéer - groß, langgliedrig und hager mit spitzem, etwas katzenhaftem Gesicht. Darüber hinaus ist er ein Albino: Seine Haut ist leichenhaft fahl, seine feinen Haare schneeweiß und seine Augen blutrot. Der ehemalige König und Mörder seiner innig geliebten Cousine Cymoril gibt an ohne Gefühle, seien es Liebe, Mitleid oder Haß, zu sein - und sein Handeln spricht dafür, überläßt er doch den verzweifelten Slorg mit dem zynischen Ratschlag: "Nun muß ich mich von Euch verabschieden und Euch den freundlichen Rat erteilen, daß Ihr Euch binnen kurzem wieder Eurer Fassung versichert. Es ist besser in Würde zu sterben, Siletah Slorg." (S. 340-341) Der Spötter Elric erinnert ein wenig an Leibers Grauen Mausling, nur ist er äußerlich noch exzentrischer und statt mit pikaresken mit epischen Zügen behaftet.
Der Form nach ist es eine typische Kurzgeschichte - es wird nur eine Episode aus Elrics Leben erzählt, wie es weiter geht bleibt völlig offen, doch die Handlungselemente sind etwas ungewöhnlich: Elric will nicht helfen, er will keine Abenteuer erleben und statt mit seinem magischen Zweihänder zu kämpfen, muß er sich ganz auf seinen Witz verlassen. Doch die Pointe erscheint ob ihrer Kürze, wie man es dreht und wendet, nicht originell zu sein.
Der Stil ist neutral und von der auktorialen Perspektive eines zurückhaltenden Erzählers aus geschildert. Die Sätze sind kurz und eher unauffällig. Z.T. scheint eine Annäherung an Leibers ironischem Stil gewünscht zu sein, aber das häufige Verwenden des Wortes "sardonisch" reicht dafür nicht aus.
Die Geschichte ist Teil des Elric-Zyklus', allerdings ist es etwas unklar, an welche Stelle sie gehört. Elric erwähnt, daß er vor kurzem eine Droge im Wald von Troos fand, mit der er einigermaßen unabhängig vom Schwert Sturmbringer sein könne. Dieses geschah in der Geschichte Könige in Dunkelheit (in: Im Banne des Schwarzen Schwertes). In dieser Geschichte lernte er auch seine neue Geliebte Zarozimia kennen und lieben - wobei er doch hier sagt, er kenne keine Liebe. Eigenartig ist auch, daß er nach Bakshaan will, denn seit dem Tod Nikorns (Der Seelendieb in: Im Banne des Schwarzen Schwertes) ist der dort nicht mehr erwünscht und Karlaak, die Heimat seiner Geliebten, liegt in entgegengesetzter Richtung. Später aber paßt die Geschichte noch weniger in den Zyklus, da das "Vor-Kurzem" nicht mehr paßt, eine Nicht-Erwähnung von Zarozimia störender wird und er sich nach Flammenbringer (in: Im Banne des Schwarzen Schwertes) versucht von Sturmbringer loszusagen. Es scheint also, als gehöre die Geschichte zwischen Könige in Dunkelheit und Flammenbringer, auch wenn es Unstimmigkeiten gibt.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
-
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Der Rachedurst eines Verzweifelten treibt Elric in die Arme Teshwans; eine sehr ungewöhnliche Kurzgeschichte um den Aspekt des Ewigen Helden - leider aber nur mittelmäßig umgesetzt.


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