DIE WOLKE DES HASSES

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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-Trommeln schlugen gedämpft einen nervenaufreibenden Rhythmus, rote Lichter flackerten hypnotisch im unterirdischen Tempel des Hasses, wo fünftausend zerlumpte Gläubige knieten und sich kasteiten und inbrünstig die Stirnen gegen die kalten schmutzigen Pflastersteine drückten, während die Trance über sie kam und das menschliche Gift in ihnen emporstieg.-
Zyklus/Band Fafhrd und der Graue Mausling (in: Die Herren von Quarmall)
Autor Fritz Leiber
Original The Cloud of Hate
Erscheinungsjahr 1963, dt. 2005 (1973 als Im Tempel des Hasses, in: Schwerter im Nebel)
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 13
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Tochter des Magisters von Lankhmar und der Prinz von Ilthmar sollen heiraten. Dieses ist eine Verbindung, die einem finsteren Kult keineswegs gefallen will. So beschwört der Erzpriester mit Hilfe seiner Anhänger ein gefährliches Ding: Aus dem Hlal steigt ein Nebel, der von Haß erfüllt ist. Das Ding macht sich auf zum Palast, alldieweil Fafhrd und der Graue Mausling vollkommen pleite sind und ihre Lage diskutieren - auf der Straße zwischen Hlal und Palast...
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Geschehen findet in einem der armen Stadtviertel nahe des Hlal statt; der Leser wirft einen Blick in die schmutzigen Gossen und schmierigen Kaschemmen der Unterschicht Lankhmars. Einen tieferen Einblick in Sitten und Gebräuche erhält man nicht, geschweige denn, daß es einen Einfluß auf den Plot hätte.
Es gibt genau ein magisches Element und zwar das Ding, welches die Priester beschwören. Dieses ist ein nebelartiges Gebilde, welches Kontrolle über Menschen erringen kann, in dem es die niederen Instinkte - insbesondere Zorn und Haß - für seine Zwecke einspannt. Die Idee ist interessant, aber leider nicht besonders gut umgesetzt.
Es gibt eine Reihe von Figuren, doch selbst Fafhrd und der Graue Mausling werden nur skizziert; Fafhrd ist ein großer Barbar, ein guter Schwertkämpfer und durchaus romantisch. Eigenartigerweise ist er dieses mal der Abergläubische, sonst übernimmt der Mausling diese Position. Der Mausling ist klein und flink, ebenfalls ein hervorragender Fechter und ein zynischer Realist. Beide neigen zu unüberdachten Handlungen aus bloßen Launen heraus. Die anderen Figuren sind entweder schwache, charakterlose Opfer oder gewaltbereite Täter mit einem Hang zur Grausamkeit.
Der Plot steht einigermaßen im Hintergrund, was deutlich an den Supernatural Horror erinnert. Da ist das schwerfaßbare, böse Ding, die Brutalität, die es anregt und vielfach wahllos ist, und die finstere Grundstimmung; die grotesken Gespräche zwischen Fafhrd und dem Mausling passen auch dazu - die Lösung ist dann wiederum pure Sword & Sorcery. Schade, denn sie ist weder besonders unheimlich, noch überraschend.
Der Stil erinnert bisweilen ein wenig an Cabell, und manche Redewendungen könnten von Pratchett wiederverwendet worden sein; allerdings weist diese Geschichte manche Schwäche auf: Einige Gespräche wirken zu aufgesetzt und das Wort "sardonisch" wird zu häufig verwendet.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
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-
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Fazit: Ein schreckliches Ding geht um in Lankhmar - Fafhrd und der Graue Mausling diskutieren derweil ihre finanzielle Lage; Supernatural Horror mit Sword & Sorcery-Helden und durchaus humorvollen Momenten, sonst aber nur begrenzt gelungen.


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