LITTLE, BIG

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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-On a certain day in June, 19--, a young man was making his way on foot northward from the great city to a town or place called Edgewood, that he had been told of but had never visited.-
Chapter 1
Zyklus/Band -
Autor John Crowley
Übersetzung Little Big oder Das Parlament der Feen
Erscheinungsjahr 1981
Verlag Perennial
ISBN 0-06-093793-9
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 538
Probekapitel -
Worum's geht:
Smoky Barnable, eine junger Mann ohne große Pläne und Aussichten, findet sich, nachdem er sich in die Verwandte eines Freundes - Daily Alice Drinkwater - verliebt und einer Hochzeit mit zugestimmt hat, auf dem Weg von New York nach Edgewood, dem geheimnisvollen Domizil seiner Angebeteten, wieder. Der Ort ist auf keiner Landkarte zu finden, und tatsächlich ist das Haus, daß von Daily Alices exzentrischer Familie bewohnt wird, sonderbar: Es ist innen größer als außen, seltsame Wesen wohnen im angrenzenden Land, und es scheint Türen zu einer anderen Welt zu geben. Die Familie, die es bewohnt, hat Verbindungen zur Welt der Feen, und es ist nicht einfach für Smoky, sich in die eigenen Gesetze dort einzuleben, zumal in der "richtigen" Welt der Lauf der Dinge anders ist...

Warum's so gut ist:
Dieses schwierige Buch hat einige Glanzseiten und wird von diesem Standpunkt aus den Lorbeeren, die es von Kritikern erhalten hat, durchaus gerecht. Eine brilliante, verspielte und komplexe Sprache erwecken die im Einzelnen sehr guten Ideen zum Leben, und in vielen Szenen entsteht eine wirklich magische und zum Teil sehr bewegende Atmosphäre. Die Themen, die aufbereitet werden, haben Crowley den Ruf beschert, einer der wichtigsten Autoren phantastischer Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts zu sein - quer durch die Handlung werden verschiedenste Märchen- und Fantasy-Motive aufgegriffen, es geht um das Verhältnis unserer Realität zu einer Anderswelt und darum, daß die Charaktere langsam begreifen, daß sie nur die Darsteller einer großen Geschichte sind.
In der Praxis lesen sich diese anspruchsvollen Dinge leider nicht besonders leicht: In weiten Teilen des Buches passiert kaum etwas, sondern man erhält eine Ist-Beschreibung in verträumten Bildern. Die Charaktere, die zwar in vieler Hinsicht wunderbar gezeichnet und liebenswert sind, leben nur vor sich hin und scheinen in ihrer Apathie unwirklich. Sie leben in einer verzauberten Welt, deren Hintergründe aber nie offenbart werden, sondern schleierhaft und unverständlich bleiben. Die Erzählweise läßt sich mit dem Haus, um das es geht, vergleichen: es gibt viel Zierat, verborgene Räume und Türen, und viel fürs Auge, aber ergründen kann man es nicht.
Insgesamt ist das Buch im Übrigen sehr schön aufgemacht, bei all den Schnörkseln und Spielereien erwartet man eine klassische Märchengeschichte, und für Freunde einer sehr, sehr langsamen Erzählweise gänzlich ohne Hast, aber mit umfangreichen und aufwendigen Beschreibungen ist es sicher eine empfehlenswerte Lektüre, aber für den (zumindest eine Winzigkeit) Unterhaltung suchenden Leser ist es schlicht und ergreifend zu langweilig.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Sehr komplexe und anspruchsvolle Sprache...da hängt selbst ein geübter Leser recht lange an einer Seite.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Anspruchsvoll, komplex, langatmig.


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