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Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-The note said: Someone in this class is a witch.-
1.
Zyklus/Band The Chronicles of Chrestomanci (3)
Autor Diana Wynne Jones
Übersetzung Sieben Tage Hexerei
Erscheinungsjahr 1982
Verlag Harper Trophy
ISBN 0-06-447269-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 269
Probekapitel -
Worum's geht:
In der Klasse 6B des Larwood House Internats, deren Schüler vielfach Hexen-Waisen oder andere problematische Kinder sind, stimmt etwas nicht. Schon bald wird klar, daß eines der Kinder eine Hexe ist. Generell verdächtigt wird Nan Pilgrim, die eigentlich Dulcinea, wie die bekannte aufständische Erzhexe Dulcinea Wilkes heißt. Aber noch andere Kinder, wie Charles Morgan oder Brian Wentworth, könnten ebenfalls Hexen sein - und Hexen werden von der Inquisition aufgespürt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Die Welt der 6B ist der realen ganz ähnlich - nur daß es Magie und die Reaktion einer pathologisch nicht-magischen Welt in Form der Inquisition gibt. Das Larwood House Internat scheint irgendwo in England zu liegen, aber die genauere Position ist bedeutungslos für die Geschichte. Auch wenn es die normale Technologie, wie Fernseher, Radios und Autos gibt, wird diese nur beiläufig erwähnt und ist auch nicht weiter wichtig. Magie - von den Lehrern und Schülern des Internats Hexerei genannt - dagegen schon, auch wenn niemand in der Öffentlichkeit bewußt Magie zu wirken wagt, denn Hexerei ist kriminell. Nach den Aufständen um Dulcinea Wilkes, die allerdings schon vor Jahrhunderten blutig niedergeschlagen wurden, muß dieses nicht mehr diskutiert werden. Hexen werden traditionell auf Scheiterhaufen verbrannt, je nach Aufgeklärtheit de Staates auf der Straße, wie in Indien, oder unter Ausschluß der Öffentlichkeit, wie in Großbritannien. Mit der Magie lassen sich unterschiedliche starke Effekte bewirken, vom Besenflug über den Unsichtbarkeitszauber bis hin zum massiven Beeinflussen von Personen. Einige der Anwendungen sind überaus originell und überraschend. Der Einfluß der Magie ist zu Beginn der Geschichte noch klein und unbedeutend, nimmt im Verlauf aber rasch zu.
Die Charaktere sind allesamt mit Stärken und Schwächen versehen, die Handlungen nimmt man ihnen immer ab - es sind weder Kinderhelden noch kleine Monster, sondern Personen mit Interessen, die manchmal kollidieren. Die daraus resultierenden Probleme ergeben sich ganz natürlich, niemand will etwas wahrhaft böses anstellen - die Dinge geraten nur ein wenig außer Kontrolle. Das beste Zeichen dafür ist die Szene, in der die Schüler Chrestomanci berichten, was geschehen ist und jeder einige Details wegläßt.
Im Kern der Geschichte stehen Nan Pilgrim, eine dickliche Außenseiterin, und Charles Morgan, der vor allem in Ruhe gelassen werden möchte, und wie sie mit dem Thema Hexerei umgehen, doch daneben gibt es noch einen Haufen weiterer Schüler, wie Brian Wentworth, der von Simon Silverson drangsaliert wird, Lehrer, wie Mr. Crossley, der in Miss Hodge verliebt ist, und Chrestomanci, der hier deutlich als Christopher Chant zu erkennen ist. Ihnen allen kommt mal mehr und mal weniger Bedeutung zu, aber sie sind immer eingeständige Charaktere, die plausibel und zu ihrem vorherigen Verhalten passend agieren.
Die Geschichte beginnt als Erzählung des Schulalltags der 6B, ein normales Zusammensein auf einem Internat, nur mit Hexerei und der ständigen Bedrohung durch die Inquisition. Man muß nicht einmal eine Hexe sein, um Probleme mit der Inquisition zu erhalten, es reicht völlig aus, wenn es so scheint, als würde man positiv auf diese Form der Kriminalität Bezug nehmen; wer einer Hexe hilft, der wird langfristig inhaftiert, wer zuviel weiß, der wird scharf beobachtet. Je stärker das Wirken der Magie den Schulalltag beeinflußt, desto größer wird die Gefahr, daß jemand die Inquisition ruft, bis am Ende das Ausmaß und die Bedrohung weit das Maß des Üblichen übersteigen.
Auch wenn die Charaktere die Glanzstücke der Geschichte sind, bietet auch der Plot einiges. Denn die Gesichte ist von der ersten Seite bis zum Schluß spannend erzählt, viele überraschende Wendungen lassen Längen nicht zu. Es wird dem Leser sehr schwer gemacht, eine passende Stelle zu finden, um das Buch für eine Pause wegzulegen. Hinzu kommt der durchaus gelungene Humor, der vom Galgenhumor, der in den bitteren Situationen zu finden ist, bis zur Groteske, die ein sich rächender Schüler genießt, reicht.
Was auch immer das bedeuten mag, aber Katzen spielen in dieser Geschichte keine Rolle.
Der Schreibstiel ist die Schwachstelle des Buches, er ist "nur" angemessen. Da es ein Kinder- und Jugendbuch ist, sind die Sätze und das Vokabular unkompliziert und leicht verständlich. Gut gelungen, aber es fehlt an Sprachgewandtheit um dem Leser zu verzaubern; dazu sind die Sätze zu einfach. Für einen unerfahrenen Leser jedoch geradezu perfekt.
"Mad about Harry? Try Diana." Ist auf dem Titelbild zu lesen. Die Vorgänger (Charmed Life, The Lives of Christopher Chant, The Magicians of Caprona) scheinen mir nur sehr bedingt mit J.K. Rowlings Harry Potter-Geschichten vergleichbar zu sein. Witch Week jedoch weist einige Ähnlichkeiten um den Schulalltag auf, jedoch nicht genügend, um ein Konkurrent zu sein. Wer Potter mag, der sollte sich einmal diese Geschichte näher ansehen.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Spannend, humorvoll und mit interessanten Charakteren - die Krönung der Chrestomanci-Reihe; wer nicht Kinder als Protagonisten scheut, der sollte sich diese Geschichte anschauen..


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