ENSEL UND KRETE

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Wertung: ø 3.75 von 5
2 Rezensionen
-Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald.-
I. Bauming
Zyklus/Band Zamonien (2)
Autor Walter Moers
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2000
Verlag Eichborn
ISBN 3-442-45017-9
Subgenre Märchen
Seitenzahl 254
Probekapitel -
Worum's geht:
Der berühmt zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz erzählt - mit seinen eigenen Memoiren gewürzt - das bekannte zamonische Märchen Ensel und Krete: Die beiden Fhernhachenzwergenkinder Ensel und Krete machen mit ihren Eltern Urlaub im beliebtesten Urlaubsgebiet Zamoniens, in Bauming im Großen Wald. Dort betreuen die Buntbären die Touristen und bereiten ihnen harmonische und angenehme Ferien. Doch die Idylle trügt: Unbekannte Gefahren lauern abseits der Wege im Wald, und die Waldspinnenhexe soll tief im Inneren des Waldes hausen. Dummerweise verirren sich die beiden Kinder in diesen verbotenen Teil des Waldes...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
In erster Linie (aber nur in allererster) ist dies natürlich eine witzige und erweiterte Variante des grimmschen Märchens auf dem Boden von Zamonien, der Heimat von Käpt'n Blaubär. Mit den üblichen Absurditäten, Wortwitzen und Unglaublichkeiten Zamoniens/Moers' darf also gerechnet werden. Was allerdings dieses Buch darüber hinaus besonders macht, ist die Rahmenhandlung um dessen fiktiven Autor, Hildegunst von Mythenmetz (von dem auch eine "halbe Biographie" angefügt ist). Der Dichter referiert - oft auch mitten in einer spannenden Stelle des Märchentextes - über sein Leben und sein Handwerk, und darin stecken die schönsten und bissigsten Seitenhiebe auf den zamonischen (??) Literaturbetrieb.
Der überbordende Erfindungsreichtum von Moers ist phänomenal, wenn auch manchmal die Zusammenstellungen in seiner Welt etwas zu aberwitzig und absurd wirken. So ist vor allem das (mehr oder weniger bekannte) Ende des Märchens ziemlich abgehoben und ein wenig unbefriedigend - es verbreitet eher einen Hauch von Drogentraum als Märchenstimmung. Trotzdem lohnt es sich aber allemal, die vielen guten Ideen zu genießen. Es geht hier sowieso mehr um geistreichen Witz als um Spannungsbögen.
Wie nicht anders erwartet sind auch die Bilder zum Text hervorragend und passend. Auf keinen Fall ist dieses "Märchen" aber für Kinder geeignet, schon aus dem einfachen Grund, weil der handlungstreibende Humor nahezu durchgehend höchst anspruchsvoll ist und jedes Kind zu Tode langweilen würde.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Die absurde Welt und der intelligente Humor bestimmen die Handlung, nebenbei wird der Literaturbetrieb aufs Korn genommen.



weitere Rezensionen:

Ensel und Krete (Besucherrezension):
Warum's so gut ist:
Nachdem ich die anderen Bücher von Moers Zamonien gelesen hatte, hab ich es nun auch endlich geschafft, Ensel und Krete zu lesen.
Einerseits liegt hier wieder ein typisches Moers-Buch vor: auf den 250 Seiten wimmelt es von witzigen Ideen, satirischen Verweisen und allen möglichen (und unmöglichen) Wesen aus Zamonien. Schon allein wegen dem unvergleichlichem Stil des Autors hat sich das Buch einen festen Platz im Bücherregal erkämpft.
Allerdings muss ich eingestehen, dass es an den Käpt'n Blaubär nicht rankommt, ganz im Gegensatz etwa zu Die Stadt der träumenden Bücher. Die Handlung der Fhernhachenkinder ist teilweise ziemlich trocken und schnell erzählt. Die Tricks, die der Autor benutzt um doch noch ein paar Seiten zu füllen, sind zum einen orginell (in den Mythenmetzschen Ausschweifungen wird wunderbar über das Schulsystem und Literaturkritiker gewettert), zum anderen aber wirklich überflüssig: Den Anhang mit der halben Biographie von Mythenmetz hab ich nach ein paar Seiten links liegengelassen, das hätte Moers sich schenken können. Auch der stolze Preis für das kleine Bändchen wird wohl so einige Leser abschrecken, zur Not kann man aber immer noch auf Second Hand-Ware zurückgreifen! ;-)
Wer also Moers als Autor bereits kennt, dem kann ich dieses Buch für zwischendurch durchaus empfehlen, Neulinge in Zamonien sollten jedoch zunächst auf den Blaubär zurückgreifen.
(rezensiert von: Sam)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Witziges, ideenreiches Märchen aus Zamonien, aber nicht so gut wie der Blaubär....

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