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Berwertungsschlüssel:

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1 Stern = übel
Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Voller Stolz präsentiere ich hiermit einen weiteren Band mit humorvollen Fantasy-Geschichten. Oh, Mist, nicht noch so eine blöde Einleitung! Wie bitte? Wer zum Teufel liest schon Einleitungen? Was soll das heißen? Die Leute sind an deinem Geschwafel gar nicht interessiert. Sie wollen gleich mit dem Buch anfangen!-
Noch so eine blöde Einleitung
Zyklus/Band -
Autor John Cleese, Tom Holt u.v.a.; hg. Mike Ashley
Original The Mammoth Book of Awesome Comic Fantasy
Erscheinungsjahr 2001, dt. 2002
Verlag Bastei Lübbe
ISBN 3-404-20451-4
Subgenre Fun-tasy
Seitenzahl 749
Probekapitel -
Worum's geht:
Diese Anthologie beinhaltet 32 humorvolle Geschichten verschiedener Autoren, die auf völlig unterschiedliche Weise an das Thema Fantasy herangehen.
In den Geschichten tauchen Hänsel und Gretel ebenso auf wie Helden, die diverse Schwierigkeiten mit ihren Schwertern haben oder Außerirdische, die der Erde einen Besuch abstatten.

Warum's so gut ist:
Mike Ashley hat in dieser Sammlung 32 Geschichten von hohem Niveau zusammengetragen, die von erstklassigen Autoren verfaßt wurden. Die Autorenangabe auf dem Cover ist willkürlich, wahrscheinlich hat der Verlag die beiden Autoren ausgewählt (John Cleese und Tom Holt), von denen man annahm, daß sie den meisten deutschen Lesern bekannt sind. Aber auch die Geschichten aller anderen Verfasser lohnen sich zu lesen. Ashleys Verdienst ist es, daß er auch zu Unrecht vergessenen Schriftstellern und ihren Geschichten einen Platz in dieser Anthologie einräumt. Die älteste Story ist 1907 zum erstenmal erschienen, die meisten sind aber neueren Datums und dreizehn Geschichten wurden extra für dieses Buch verfaßt.
Da in der englischsprachigen Welt der Fantasy-Begriff nicht so eng ausgelegt wird, gibt es hier viele Geschichten aus den Bereichen Märchen, Science Fiction, Phantastik und auch abgedrehte Krimi-Parodien. Diese Bandbreite macht es so schwierig, etwas über das Buch als Ganzes zu sagen. Eigentlich müßte man jede Geschichte einzeln besprechen. Allen gemeinsam ist außer der hohen Qualität, die sich im Stil, in der Sprache, und dem Einfallsreichtum der Autoren äußert, nur die Skurrilität.
Hier ein paar Häppchen, um Appetit auf mehr zu machen: In "Der Auftritt der Charlie Chaplins" löscht ein Außerirdischer auf ebenso heimtückische wie originelle Weise halb Nebraska aus. Todesfälle häufen sich auch in "Der bleiche Assassine". Wer diese Story liest, wird nur noch zu Hause essen. "Ferdie" erzählt die anrührende und traurige (hähä) Geschichte eines kleinen Alraunen, der die Gesellschaft von Menschen sucht. In "Der Besuch des Handlungsreisenden" erfährt der Leser, daß Engel auch nicht mehr das sind, was sie einmal waren. "Ein Barbar auf dem Broadway" wirft sich die Frau, die er liebt einfach wie ein Sack Mehl über die Schulter, was diese nicht so recht goutiert. Und "Einer geht noch" beschreibt, welch schreckliche Folgen es haben kann, beliebt zu sein.
(rezensiert von: Top Dollar)

Zur Übersetzung: Da mir die englische Fassung nicht vorliegt, kann ich nichts darüber sagen wie originalgetreu die Übersetzungen sind. Man merkt vielen Geschichten aber an, daß die Übersetzer Spaß an ihrer Arbeit hatten. Eine besondere Erwähnung verdient Barbara Röhl, die es doch tatsächlich geschafft hat, in einer der von ihr übersetzten Geschichten eine Hommage an Herbert Görgens (Ingolf Lücks alter ego in der Wochenshow) unterzubringen und die damit für einen Extra-Lacher gesorgt hat.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Smoke & Mirrors/Die Messerkönigin
A Night in the Lonesome October/Der Clan der Magier

Fazit: Wer in dieser Anthologie keine Geschichte findet, die seinem Humor entspricht, der hat keinen.


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