KUSHIEL'S DART
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Wertung: ø 4.25 von 5
2 Rezensionen
-Lest anyone suppose that I am a cuckoo's child, got on the wrong side of the blanket by lusty peasant stock and sold into indenture in a shortfallen season, I may say that I am House-born and reared in the Night Court proper, for all the good it did me.-
One
Zyklus/Band The Kushiel Trilogy (1)
Autor Jacqueline Carey
Übersetzung Die Geheimnisse des Nachtpalais, In den Händen der Feinde, Im Namen der Königin
neu: Das Zeichen
Erscheinungsjahr 2001
Verlag Tor
ISBN 0-765-34298-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 901
Probekapitel -
Worum's geht:
Das Volk der D'Angelines hat das Blut der Engel in den Adern, das sie mit überirdischer Schönheit ausstattet. Phèdre ist eine von ihnen, geboren in einem der 13 Häuser des Night Court, wo Frauen und Männer im Dienste ihrer Ahnin und Göttin Namaah die Kunst der Liebe zelebrieren. Doch Phèdre hat einen Makel, einen roten Fleck in einem ihrer Augen. Der Adlige Delaunay erkennt darin das Zeichen des Engels Kushiel, und weiß, daß Phèdre eine Anguisette ist - sie erfährt Lust durch Schmerz. Er kauft das Mädchen und bildet sie zusammen mit seinem anderen Schüler in Sprachen, Künsten und Spionage aus, um eine Konkubine zu erhalten, die bei ihren Freiern Staatsgeheimnisse und mehr ausspioniert. Tatsächlich gibt es Verschwörungen, die das ganze Land Terre D'Ange und seine Bewohner in Gefahr bringen, und auch Delaunay ist nicht der, der er zu sein scheint. Phèdre, von ihm selbst ausgebildet, stellt Nachforschungen an, und findet sich alsbald in einem Netz aus Verrat und Intrigen wieder, in dem sie ums nackte Überleben kämpfen muß...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Ohne Zweifel ist dieses Buch ein Juwel der modernen Fantasy, aber der Anfang zieht sich sehr lange dahin. So lange, daß man das Buch fast an die Wand klatschen will. Da lernt man alles über Phèdres Aufwachsen, ihre Ausbildung, und vor allem auch ihre besondere Fähigkeit als Konkubine, ohne daß die Handlung in irgendeiner Form voranschreitet. Die Rätsel um Delaunay allein reichen nicht aus, um einen bei der Stange zu halten, und gerade ihre besondere "Fähigkeit" als Anguisette dürfte bei den meisten Lesern eher Perplexität denn Gefallen hervorrufen: Immer wieder gehen Schläge, Peitschen, Schürhaken und ähnliches auf die Heldin nieder - und auch wenn diese Szenen prinzipiell keinen besonders pornographischen Charakter haben, sind sie doch sehr explizit beschrieben.
Trotzdem lohnt sich das Durchbeißen, denn urplötzlich, nach etwa 300 Seiten, wird aus der bisher zwar schön erzählten, aber nur vor sich hindümpelnden Geschichte eine Fantasy-Erzählung, die alles hat, was man sich nur wünschen kann: Wunderbar gezeichnete Hauptcharaktere, die in glaubwürdigen Beziehungen zueinander stehen, jede Menge Action, herzzereißende Szenen, und eine sehr schöne Erzählerstimme, nämlich die der trotz ihrer speziellen Vorlieben sehr liebenswerten Protagonistin, die man ohne mit der Wimper zu zucken als eine der besten weiblichen Figuren der Fantasy bezeichnen kann. Sie erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive lange Zeit, nach dem die Ereignisse stattgefunden haben, und dabei wird etwas zu oft eine Vorwegnahme der Geschehnisse als Stilmittel gewählt, vor allem zu Beginn des Romans.
Angesiedelt ist die Handlung in einem alternativen spätmittelalterlichem Europa, was sich auch an der Karte unschwer erkennen läßt, und gerade die Gesellschaft der D'Angelines ist sehr detailreich ausgearbeitet, vor allem auch die religiösen Aspekte. Phèdres Volk mit seinem untrüglichen Sinn für alle Formen der Schönheit hat durchaus etwas Faszinierendes an sich, außerdem wird hier eine Gesellschaft beschrieben, in der Prostitution komplett integriert und institutionalisiert ist. Was das angeht, ist das Buch durchaus provokant, wobei die besten Szenen immer die nicht-horizontalen sind, und die Geschichte nicht halb so kitschig ist, wie man sich vielleicht vorstellen mag. Magie im eigentlichen Sinne spielt hier keine Rolle, aber für jeden Fantasy-Fan, dem der Sinn nach etwas Neuem steht, lohnt sich das Buch - und das Durchhalten in den ersten Kapiteln.
(rezensiert von: mistkaeferl)

zur englischen Ausgabe: Die Sprache ist nicht ganz einfach und eher etwas für geübte Leser.

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Fazit: Wenn man sich durch die ersten 300 Seiten beißt, wird man mit absolut erstklassiger Fantasy belohnt.



weitere Rezensionen:

Kushiel's Dart:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Von Anfang an fesselt die Autorin mit einer angenehmen Erzählweise, welche die Einführung in die Welt (und dadurch die handlungsmäßig mageren ersten Kapitel) sowie den gesamten Roman in Nullkommanix vergehen läßt.
Dazu tragen auch die interessanten Charaktere bei, die bis zu den Nebencharakteren gut durchdacht sind. Carey macht es dem Leser einfach, der Handlung zu folgen, obwohl es viele Charaktere gibt, die nur punktuell immer wieder auftauchen. Das Glossar ist dabei hilfreich, auch wenn man es nicht so oft benötigt.
Besonders gelungen ist das Europa, in der Phèdre lebt. Geschickt verflechtet die Autorin Elemente unserer Welt mit ihren eigenen Ideen und schafft eine faszinierende Alternative, die an Atmosphäre und Detailreichtum kaum zu überbieten ist. Hier hat Carey all ihr Können unter Beweis gestellt und muss sich nicht vor den "Großen" der Fantasy (Martin, Erikson, Bakker) verstecken. Hätte ihr Roman ein bißchen mehr Spannung, wäre es eindeutig ein 5-Sterne-Kandidat. An sich bietet die Handlung fast alles, was man sich nur wünschen kann. Intrigen, Schwertkämpfe, Erotik, lediglich Magie spielt keine Rolle, aber das wäre auch zu viel des Guten. Dass die Handlung ein wenig schleppend und für meinen Geschmack zu gradlinig ist, kann man leicht verzeihen. Phèdres Rolle als anguissette ist dann schon schwerere Kost. Zwar ist dies glaubwürdig geschildert und diese Szenen sind selten genug, um den Lesespass nicht so trüben, aber wenn von Schürhaken bis hölzerne Kreuze alles mögliche auf die Protagonistin niedergeht, muss man schonmal mehr als nur ein Auge zudrücken. Überhaupt sollte man sich auf einige erotische Szenen einstellen, die aber passend eingebaut sind und nicht die Haupthandlung des Romans darstellen.
Insgesamt bekommt man einen Roman, der durch seine Charaktere, seine Welt und seine Erzählstimme verzaubert.
(rezensiert von: Sam)

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Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
900 Seiten und keine Seite zu viel.

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